Die Schulchronik des Schuljahres 1946 beginnt mit einem Rückblick auf die Jahre des Nationalsozialismus, die für die Schule und das Kloster einen tiefen Einschnitt in ihre Geschichte bedeuteten. "Im Laufe des Jahres 1945 kehrten die am 19.03.1941 vertriebenen Benediktiner wieder in ihr Kloster Königsmünster in Meschede zurück. Was der letzte Chronikschreiber der ehemaligen höheren Schule der Benediktiner in Meschede beim Abschied von der Schule in der damaligen Situation kaum als leise Hoffnung auszusprechen wagte, ist durch Gottes barmherzige Fügung Wirklichkeit geworden, wenn auch unter größter Erschütterung unseres Volkes, an der wir alle, ob schuldig oder unschuldig, mitleiden. Nur mit tiefer Bewegung geht der damalige Schulleiter und Chronikschreiber daran, nach etwa sechsjähriger Unterbrechung die Chronik fortzusetzen."(1)
Die Wehen des Nationalsozialismus hatten vor den Toren des Klosters und der höheren Schule nicht Halt gemacht. Das nationalsozialistische Gedankengut bestimmte immer mehr den Schulunterricht, Gedenkstunden ehrten die Helden des Vaterlandes und über aller Erziehungsarbeit an den Jugendlichen wachten die Partei und ihre Organe. Die Lehrerschaft, insbesondere die ordenseigenen Lehrkräfte, mußten immer häufiger mit Repressalien rechnen. Am 29. März 1941 teilte der Mescheder Bürgermeister Scherf dem Oberpräsidenten für das Höhere Schulwesen in Münster mit, daß auf Wunsch des Herrn Oberschulrats Sanden das von den Benediktinern unterhaltene Schülerheim in die Regie der Stadt übernommen worden sei. "... Diesen vorbereitenden Schritten ist durch die heute erfolgte staatspolizeiliche Schließung des Schülerheimes ein Ende bereitet worden. Die Staatspolizei hat, wie sie mir mündlich mitgeteilt hat, unglaubliche Zustände unter den älteren Schülern des Schülerheimes im Sinne einer Parteinahme für die verwiesenen Ordensbrüder festgestellt, so daß eine Zusammenfassung der Schüler zu einer Gemeinschaft vorläufig im Staatsinteresse nicht erwünscht, ja nicht möglich war." (2)
Die Übernahme des Schulheimes und der
Schule durch die Stadt Meschede führte wieder zu der Bezeichnung "Städtische
Oberschule für Jungen", die mit ministerieller Genehmigung vom 01. April 1943
zur Vollanstalt ausgebildet und am 08. Februar 1944 durch die Abnahme der ersten
Reifeprüfung als solche anerkannt wurde. Die Tageszeitung "WLZ - Rote Erde"
meldete am 17. Februar 1944: "Die Prüflinge Alfred Frickenstein, Rudolf Salingrè
und Johannes Wilmers haben die Prüfung bestanden. Der Oberschule wurde an diesem
Tage endgültig das Recht zur Ausstellung des Reifezeugnisses zuerkannt."
(3) Die Freude über das erreichte Ziel sollte nicht lange anhalten. Durch
die Wirren des Krieges bedingt, mußte die Oberschule am 19. Februar 1945
geschlossen werden, nachdem schon zuvor die Eltern der Fahrschüler aus Freienohl
um die Befreiung ihrer Kinder vom Unterricht gebeten hatten. "Die Gründe für
diese Bitte, die in der Gefährdung unserer Kinder während der Fahrt und den
unverschuldeten durch die schlechten Verkehrsverhältnisse bedingten
Schulversäumnissen liegen, sind der Schule bekannt."
(4) Die verstärkten Luftangriffe auf Meschede ab dem 19. Februar 1945
bestärkten die Stadtvertreter, die Schließung der Schule zu verfügen.
"Wenn man meinen möchte, nach dem Zusammenbruch der unseligen Nazi-Herrschaft sei es selbstverständlich gewesen, daß der seinerzeit (1928) zwischen Kloster und Stadt Meschede abgeschlossene Vertrag wieder aufleben würde, so war das leider nicht so. Zwar wünschte die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von Stadt und Umgebung die Rückkehr der Benediktiner auf ihr ehemaliges Wirkungsfeld, besonders auch deshalb, weil man hoffte, daß dann um so schneller wieder ein regelmäßiger Unterricht stattfinde, - aber bis dahin gab es noch manche Schwierigkeit zu überwinden."(5)
Zu den angesprochenen Schwierigkeiten, die der Chronist in seinem Eintrag andeutete, zählte vor allem der Antrag von Landrat Ebel vom 27. Juli 1945 an den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen für das Höhere Schulwesen in Münster, die Städtische Oberschule in eine staatliche Anstalt umzuwandeln, da der Trägerverbund, bestehend aus der Stadt Meschede und den Gemeinden Meschede-Land, Calle, Remblinghausen, Eversberg, Heringhausen, Nuttlar, Ostwig, Ramsbeck und Velmede, die Schullasten in Zukunft nicht aufbringen könnte. "Die Stadt Meschede war an den Ausgaben belastet mit 40 %, die übrigen Unterhaltskosten der Oberschule wurden entsprechend der Steuerkraft der einzelnen Gemeinden und nach Maßgabe des Heimatverhältnisses der Schüler auf die einzelnen Vertragsteilnehmer umgelegt."(6) Die finanziellen Schwierigkeiten sind vor allem aber grundgelegt in den schweren Luftangriffen, die Meschede am 19. und 28. Februar, sowie am 23. März 1945 zu 80 % zerstörten. "Es gibt keine Stadt im ganzen südöstlichen Sauerland, die durch die Kriegsschäden auch nur annähernd in gleich harter Weise betroffen ist, wie Meschede. Sämtliche öffentliche Gebäude - vom Landratsamt und der Oberschule abgesehen - sind zerstört oder sehr schwer beschädigt. Die Bevölkerungsziffer ist von etwa 10.000 Einwohnern vor den Angriffen auf 5900 Einwohner am 1. Juni ds. Jrs. zurückgegangen. Die Steuerkraft ist durch das völlige Darniederliegen der Gewerbe ausserordentlich beeinträchtigt, und der Finanzausgleich zwischen Staat und Gemeinden noch nicht annähernd geklärt", so Ebel. Wie notwendig aber eine Oberschule für Meschede war, belegt eine Statistik, die Ebel seinem Antrag beifügte. Selbst auf die sichere Erwartung hin, daß infolge der Zerstörung der Stadt die Besucherziffer der einheimischen Schüler sich senken würde, konnte eine stets anwachsende Frequentierung der Schule prognostiziert werden.
Schuljahr |
Einheimische |
Auswärtige |
Gesamtzahl |
1941/42 |
116 |
119 |
235 |
1942/43 |
140 |
181 |
321 |
1943/44 |
173 |
228 |
401 |
1944/45 |
163 |
286 |
449 |
Von den Evakuierten und einzelnen Ausnahmen abgesehen kamen sämtliche auswärtige Schüler aus dem Verkehrsbereich Meschede. Neben einer ansteigenden Schülerzahl konnte Ebel seinen Antrag dadurch bekräftigen, daß an der Oberschule bereits mehrere Personen den Unterrichtsbetrieb aufgenommen hätten (7), das Schulgebäude nur geringfügig zerstört und Teile der Unterrichtssammlungen erhalten seien. "Abschliessend darf ich darauf hinweisen, dass die kreisangehörige Stadt Schmallenberg mit etwa 2400 Einwohnern eine Vollanstalt in der Städt. Aufbauschule für Jungen besitzt, die früher als Staatl. Aufbauschule für Mädchen in Fredeburg bestand. Eine Möglichkeit, diese Schule zu besuchen, besteht für den nördlichen Teil des Kreises aus verkehrstechnischen Gründen nicht. Ich bitte im Hinblick auf die unterschiedliche Bedeutung der beiden Städte zu erwägen, ob es möglich ist, die Schule von Schmallenberg in die Kreisstadt Meschede zu verlegen. Sollte diese Möglichkeit nicht vorliegen, so bitte ich, die hiesige Städt. Oberschule in eine staatliche Anstalt umzuwandeln, damit der Stadt Meschede in schulischer Beziehung ein Ausgleich gegeben wird, für die schweren Schäden, die sie im Kriege erlitten hat." (8)
Seinen Antrag bekräftigte Landrat Ebel nochmals am 17. August 1945 (9). Gemäß Runderlaß der Abteilung für das Höhere Schulwesen in Münster vom 26. Juli 1945 zur Planung des Schulwesens in Westfalen (10) übermittelte er seinen Vorschlag, die staatl. Oberschule für Jungen in Schmallenberg in Aufbauform "in die Kreisstadt Meschede als eine grundständige staatliche höhere Lehranstalt zu verlegen. Ersatz für die ggf. zu verlegende Oberschule dürfte die Errichtung einer Lehrerbildungsanstalt in Schmallenberg sein, verbunden mit einer städt. Rektoratsschule, wie sie früher in Schmallenberg bestanden hat. Als Trägerin dieser Lehranstalten käme eine private Genossenschaft in Frage und zwar die Genossenschaft der Schulbrüder, mit denen Verhandlungen aufgenommen werden sollen."
Für die Ausbildung der weiblichen Mescheder Jugend beabsichtigte die Stadt, die städt. Mittelschule den Armen Schulschwestern "Unserer Lieben Frau" zurückzugeben. "Die genannte Genossenschaft erwägt zur Zeit die Wiedereinrichtung der Mittelschule oder eines Lyceums nach dem Plan von 1925. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."(11)
Aber nicht nur die "Armen Schulschwestern"
erwägten die Wiederübernahme ihrer Schule, sondern auch die zurückgekehrten
Mönche des Benediktinerpriorates Königsmünster. Am 23. Januar 1946 schrieb P.
Prior Dr. Alban Buckel OSB an den Schulausschuß der Stadt Meschede, daß das
Kloster zur Erfüllung des Vertrages zwischen der Stadt Meschede und dem Kloster
vom 02. März 1928 bereit sei. "Nachdem die Macht der unchristlichen
Klosterfeinde zusammengebrochen ist und wir in unsere klösterliche Heimat
zurückkehren konnten, teilen wir mit, dass wir als treue Vertragspartner voll
und ganz zum genannten Vertrag stehen und bereit sind, die
christlich-demokratische Erziehung der Jugend der Oberschule Meschede wieder zu
übernehmen. In Ergänzung zu diesem Vertrage teilen wir mit, dass wir
selbstverständlich bereit sind, die genannte höhere Schule auch als Vollanstalt
zu übernehmen, wenn die erziehungsberechtigte Elternschaft das wünscht."(12)
Abschriften dieses Briefes leiteten die Mönche an die Militär-Regierung in
Meschede und an den Herrn Oberpräsidenten in Münster weiter.
P. Prior Alban konnte zu diesem Zeitpunkt
noch nicht ahnen, welche Lawine von Reaktionen dieser Antrag auslösen und welche
Verleumdungskampagne gegen ihn beginnen sollte. Die Monate Februar und März 1946
wurden zu schicksalsreichen Monaten in der Geschichte unserer Schule, Monate,
die über den Fortbestand der Schule in der Trägerschaft des Klosters oder ihre
Umwandlung in eine staatliche Lehranstalt entscheiden würden. Den offiziellen
Mescheder Amtsstuben kann aus heutiger Sicht bei diesen Auseinandersetzungen
nicht immer Sachlichkeit und Amtsunabhängigkeit gegenüber den zu entscheidenden
Angelegenheiten bescheinigt werden. Um die Spannung dieser Tage zu
verdeutlichen, möchte ich die Ereignisse chronologisch und adäquat aus den
Verfügungen, Schreiben, Erwiderungen etc. unserer beiden Klosterarchive selbst
sprechen lassen. Die Archivarien sprechen m.E. für sich und werfen ein
deutliches Licht auf die Verantwortlichen der damaligen Zeit.
In einem empörten Brief teilt Landrat Ebel
dem Regierungspräsidenten in Arnsberg mit, daß er am Vorabend durch Zufall
gehört habe, "dass der Schulrat Dr. Schwerdt in diesen Tagen bei dem hiesigen
Kreiskommandanten versucht hat, zu erwirken, dass er den Antrag auf Eröffnung
der Städt. Oberschule in Meschede unter Führung und für Rechnung des
Benediktinerklosters befürwortend an die Kontrollkommission weiterleitet. Er hat
zu diesem Antrag weder mich noch den Amtsbürgermeister gehört. Ich finde dieses
Verhalten mehr als sonderbar. Er wusste, daß ich die Uebernahme dieser Schule
als Staatsschule anstrebte, dass die zerstörte Stadt Meschede die Oberschule
nicht weiter halten und finanzieren konnte, war allen Beteiligten klar. ... Wenn
die eingangs erwähnte Mitteilung zutrifft, woran ich nicht zweifle, dann kommt
das Benediktinerkloster in den Besitz der Oberschule, ohne dass Stadt und Kreis
etwas dazu getan haben und ohne dass sie es wollen. Uns schwebte eine
Staatsschule vor, und erst wenn diese abgelehnt worden wäre, sollten die
Verhandlungen mit dem Benediktinerkloster aufgenommen werden. Wie ich Ihnen
schon mündlich sagte, habe ich die Verhandlungen mit dem jetzigen Prior des
Klosters abgelehnt, weil er kurz vor Auflösung desselben auf Betreiben von
mehreren rebellierenden Patres, von denen 2 nach ihrem Austritt zur Gestapo
übertraten, hierher geholt und gewählt worden ist. Wenn auch manches Kloster zur
Nazizeit zu Unrecht geschlossen ist, so kann man das von dem Mescheder leider
nicht ganz sagen. Durch die damals im Kloster herrschenden Zustände war die
Bevölkerung von Meschede und der weiten Umgebung sehr unangenehm berührt, und
ich stehe auf dem Standpunkt, dass man heute im republikanisch-demokratischen
Staate mit dem Vorsteher eines Klosters so weittragende und schwerwiegende
Verträge nicht abschliessen kann, der wenige Jahre vorher in der Leitung seines
Amtes so schmählich Schiffbruch erlitten hat."
(13)
Mit Datum 16. Februar 1946 bestätigte der
Amtsbürgermeister Filthaut dem Kloster den Eingang ihres Angebotes, die Schule
vertragsgemäß wieder zu übernehmen. In seinem Schreiben nimmt er Bezug auf die
obigen Anschuldigungen gegen P. Prior Alban und schlägt eine juristische
Umgehung der Schwierigkeiten vor. "Der am 2.3.1928 beurkundete Vertrag ist von
dem hochwürdigen Herrn Erzabt von St. Ottilien, Dr. Norbertus Weber als
verfügungsberechtigten Vertreter der St. Benediktus-Missionsgenossenschaft St.
Ottilien, unterzeichnet. Ich bitte um gefl. Mitteilung, wer der
verfügungsberechtigte Vertreter der Benediktus-Missions-Genosssenschaft in den
gegenwärtigen Vertragsverhandlungen ist. Der gegenwärtige Prior des
Benediktinerklosters in Meschede, der hochwürdige Herr Dr. P. Alban Buckel, wird
im Zusammenhang mit den bekannten politischen Vorgängen im Kloster Königsmünster
in der Nazizeit sowohl von behördlicher Seite als auch aus Kreisen der
Elternschaft als untragbarer Verhandlungspartner empfunden. Aus diesem Grunde
kann es den Auseinandersetzungsverhandlungen nur förderlich sein, wenn die
Missions-Genossenschaft einen verfügungsberechtigten Vertreter benennt, der vom
Vertrauen der Behörde und der Stadt- und Schulvertretung getragen ist. Um ein
weiteres Hinauszögern des Unterrichtsbeginnes der Oberschule zu verhüten, wird
die Stadt Meschede vorläufig Unterhaltsträgerin der Schule bleiben."
(14)
Die Vorwürfe gegenüber P. Prior Alban konnten damals nicht ohne Antwort des Konventes bleiben und sind auch nach heutiger Sicht aus den Quellen nicht belegbar. Am 17. Februar 1946 verfaßten die im Haus anwesenden Patres (15) einen Brief an den Herrn Amtsbürgermeister Filthaut, in dem sie die Vorwürfe aufs schärfste zurückwiesen. "Wir weisen den Vorwurf, als ob P. Prior irgendwie durch die, wie Sie schreiben, 'bekannten politischen Vorgänge im Kloster Königsmünster in der Nazizeit' belastet sei, ganz entschieden als unwahr und unberechtigt zurück. Schon die Tatsache, dass P. Prior wegen seiner Haltung in dieser Zeit von den Nazis der Stadt als 'grösster Staatsfeind' bezeichnet und wegen seiner gegensätzlichen Einstellung gegen die beiden Parteifreunde im Kloster gerade von diesen beiden bei Partei und Gestapo als 'Nazifeind' beschuldigt und bei der Aufhebung in Schutzhaft genommen wurde, beweist die Unrichtigkeit dieser Behauptungen, woher sie auch stammen mögen. Im übrigen betrachten wir schon das Aufwerfen einer solchen Frage als Einmischung in innerklösterliche Angelegenheiten, als Angriff gegen die Ehre und Selbständigkeit unseres Hauses und im vollen Einverständnis mit dem Erzabt von St. Ottilien als völlig indiskutabel, da sie einen Eingriff in die kirchliche Rechtssphäre bedeutet."
Am folgenden Tag verfaßten die Patres des
Klosters nochmals einen Brief an Amtsbürgermeister Filthaut, in dem sie noch
deutlicher zu den Vorwürfen Stellung nahmen und darauf verwiesen, daß
Bürgermeister Filthaut P. Prior Alban persönlich gar nicht kenne und er bisher
auch nicht die Gelegenheit gesucht habe, ihn und die Gemeinschaft kennenzulernen.
Gerade deshalb sei die böswillige Verleumdung nicht zu verstehen, die scheinbar
von irgend jemand unüberprüft übernommen, kritiklos als wahr dargestellt und nun
schriftlich entgegengeschleudert werde. "Die von Ihnen zitierten 'Kreise der
Elternschaft', die P. Prior als 'untragbar empfinden', können an sich nur aus
wenigen Familien bestehen, da sich weite Kreise bereits bedingungslos für uns
eingesetzt haben. Die meisten Mitglieder der Schulvertretung haben bereits Ihr
Schreiben empört und entrüstet zur Kenntnis genommen; auch haben wir sichere
Anzeichen dafür, dass die Stadtvertretung überwiegend unseren P. Prior als
tragbaren Verhandlungspartner anerkennt. Somit bliebe es nur noch eine offene
Frage, ob Sie in der zur Erörterung anstehenden Angelegenheit das
notwendige demokratische Vertrauen der genannten Vertretungen besitzen. Wir
können jedenfalls öffentlich bekunden: Im hiesigen Kloster befindet sich schon
längst kein Ordensangehöriger mehr, der jemals das Parteiabzeichen getragen
hätte, - im Gegenteil, die Monate an Gefängnishaft, die die jetzigen
Klosterinsassen in der Nazizeit ertragen mussten, haben die Verwaltungsbeamten
von Meschede nicht aufzuweisen."
(16)
Eine Gruppe von Mitgliedern der Stadtvertretung Meschede wandte sich am 18. Februar 1946 an den Oberpräsidenten für das Höhere Schulwesen in Münster und stellte sich hinter die Gemeinschaft von Königsmünster. "Die Bürgerschaft von Meschede und Umgebung - besonders die Erziehungsberechtigten der Schüler - wünschen dringend die baldige Wiedereröffnung der hiesigen höheren Schule für Jungen, und zwar unter Leitung der Benediktinerpatres, die 1941 von den Nazis vertrieben wurden. Die unterzeichneten Mitglieder der Stadtvertretung für die Stadt Meschede unterstützen diesen Wunsch der Bürgerschaft aufs wärmste. Wir begrüssen es, dass die Patres die Schule in gymnasialer Form aufbauen wollen."
Am selben Tag stellte P. Subprior Harduin Bießle OSB im Namen des Klosters einen Anlaufvertrag für die höhere Schule für Jungen in Meschede bei der Militär-Regierung (17), in dem er im Namen des Klosters die Absicht bekundete, die Schule als Vollanstalt beizubehalten. "Wir nehmen bezug auf den dort schon vorliegenden Antrag seitens der Stadt Meschede (18) durch die kommissarische Schulleiterin Fräulein Rincklake (19). Dieser Antrag enthält bereits die Angaben:
über Klassen und Fächer,
die Bescheinigung des Schulrates, dass die Priorität der Volksschule durch die Eröffnung der Höheren Schule nicht verletzt wird,
Bescheinigung des Amtsarztes über das Vorhandensein hinreichender sanitärer Anlagen,
Angaben über die Raumverhältnisse,
eine Liste der in Aussicht genommenen weltlichen Lehrpersonen,
die Zahl der Schüler.
Zur Vervollständigung der Liste fügen wir
hiermit unsere in Aussicht genommenen Patres an: Pater Harduin Biessle, Pater
Dr. Alban Buckel, Pater Dr. Rhabanus Fischer, Pater Fidelis Friedrich, Pater
Kunibert Mönig, Pater Paulus Ringwelski. Die politischen Fragebogen dieser
vorgenannten Lehrkräfte sind bereits zur Ueberprüfung eingereicht. Ebenso liegt
ihr Studiennachweis vor. ... Abschliessend verpflichten wir uns, die Lasten der
Schule zu tragen, soweit es bereits im Vertrag mit der Stadt 1928 vereinbart
wurde. Wir sind gewillt, in den nächsten Tagen einen Ergänzungsantrag
hinzuzufügen, der sich aus der neuen Situation ergibt, falls uns von Seiten der
Stadt keine neuen hinhaltenden Schwierigkeiten entstehen."
(20)
Bereits einen Tag später teilte die Stadtverwaltung Meschede dem Konvent mit: "Die Stadtverwaltung Meschede überträgt dem Benediktiner-Konvent von Königsmünster in Meschede ab s o f o r t die Leitung der Oberschule für Jungen in Meschede mit dem vollen Verfügungsrecht über die Anstellung der erforderlichen Lehrkräfte. Sie verpflichtet sich, den für die Erweiterung der Schule zur Vollanstalt notwendigen Zusatzvertrag bis zum 1. Mai 1946 mit dem Kloster abzuschliessen, worauf die Oberschule dann auch finanziell von der Stadt an das Kloster übergeht." (21)
In Münster fand am 20. Februar 1946 eine entscheidende Konferenz zwischen zwei Vertretern des Provinzialschulkollegiums und einer Abordnung aus Meschede statt (22), um den Anlauf der Oberschule zu beschleunigen. Dabei wurde folgendes beschlossen: "
die Stadtverordneten mögen beschliessen - wenn sie es für gut finden - die höhere Jungenschule vertragsgemäss wieder dem Kloster zurückzugeben.
Dementsprechend möge auch beschlossen werden, die Mehrkosten, die über die 5-klassige Rektoratsschule hinaus (zu deren Führung das Kloster verpflichtet ist) durch die Übernahme der Vollanstalt dem Kloster erwachsen würden, auf Rechnung der Stadt zu übernehmen und diese Frage durch einen Zusatzvertrag zu regeln, der bis spätestens 1. Juni 46 abgeschlossen sein muss.
Dementsprechend läuft die Schule einstweilen als städtische Schule bis zum 1.6.46 weiter, aber bereits unter Leitung des Benediktinerklosters, das zugleich auch das Lehrpersonal stellt bzw. um weitere notwendige Lehrkräfte sich bemüht. Die 5 weltlichen Lehrkräfte der Oberschule, die Unterrichtserlaubnis erhalten haben, werden vom Kloster übernommen.
Desgleichen möge beschlossen werde, dass noch v o r Abschluss des Zusatzvertrages der Antrag auf Verstaatlichung der höheren Schule zurückgenommen wird." (23)
Pater Harduin fügte dem Protokoll zur Orientierung über die Lage noch einige Zusätze hinzu. Er schreibt: "Der Plan, die Schule zu verstaatlichen, ist ziemlich aussichtslos, wie die Besprechungen in Münster am 20.2. ergeben haben. Der Antrag auf Verstaatlichung der Schule soll zurückgenommen werden; sonst wird das Benediktinerkloster die Schule nicht übernehmen. Denn:
kommt dieser Antrag einer gewissenlosen Missachtung des Vertrages gleich, der zwischen Stadt und Kloster am 2. März 1928 abgeschlossen wurde;
kann man dem Kloster nicht zumuten, dass es v o r l ä u f i g die Schule übernimmt, aber jederzeit gewärtig sein muss, w i e d e r aus der Schule herausgeworfen zu werden, wenn der Antrag auf Verstaatlichung doch einmal Erfolg haben sollte." (24)
Der Bürgermeister der Stadt Meschede teilt
dem Kloster gemäß Beschluß der Stadtvertretung vom 25. Februar 1946 mit, daß
weitere Verhandlungen mit dem Kloster geführt werden. Zu diesem Zwecke ist eine
Sitzung des Schulausschusses auf den 26. Februar 1946 nachmittags 5 Uhr im
Kreishaussitzungssaal anberaumt worden.
(25)
Der Schulausschuß der Stadt Meschede tritt
allen Bedenken entgegen, "nicht staatlich geprüfte Lehrkräfte des
Benediktinerklosters Königsmünster in Meschede zum Unterricht an der hiesigen
Oberschule für Jungen zuzulassen. Der Schulausschuß der Stadt Meschede als
Vertretung der Elternschaft stellt daher einmütig an den Herrn Oberpräsidenten
die dringende und herzliche Bitte, diese Bedenken fallen zu lassen und auch die
nicht staatlich geprüften Lehrkräfte des Klosters, soweit sie für den Unterricht
an der Oberschule vorgesehen sind, zu genehmigen. ... Wir sind überzeugt, daß
das Kloster wie früher sich bemühen wird, nur geeignete Lehrkräfte für die
Schule zu bestimmen und so die Anstalt auf dem Niveau zu erhalten, das man
seiner Zeit an ihr rühmte, als das Kloster sie betreute. Auch versichert das
Kloster, die Zahl der eigenen geprüften Lehrkräfte möglichst bald zu erhöhen.
... Wenn gewisse Personen ein Interesse daran haben, die Ehre und den guten Ruf
der Patres des Benediktinerklosters anzugreifen, so stellen wir uns schützend
vor dieselben."
(26)
Wie schon zuvor der Schulausschuß der Stadt stellten sich die Mitglieder des Kreisjugendamtes vor die Gemeinschaft von Königsmünster. In ihrem Brief an den Oberpräsidenten der Abteilung Höheres Schulwesen vom 11. März 1946 baten sie im Interesse der Mescheder Schüler um die baldige Ermöglichung eines ausreichenden Unterrichtes. "Über ein Jahr hat der Schulbetrieb der höheren Schule für Jungen stillgelegen. Nach grössten Bemühungen ist es der Initiative der Elternschaft gelungen, zu erreichen, dass überhaupt Verhandlungen über diese Frage geführt, die Widerstände überwunden und passende Lehrkräfte vorgeschlagen wurden. Inzwischen hatten in Arnsberg die Schulen begonnen und ein Teil der Mescheder Jugend fährt mit der Bahn dorthin. Infolge der aussergewöhnlichen Überfüllung der Ruhrtalbahn, infolge der neuerlichen enormen Lebensmittel- bzw. Brotkürzungen bedeuten diese Fahrten einen langsamen aber sicheren Ruin der körperlichen und seelischen Gesundheit der Schüler, wobei die verantwortungsbewussten Stellen nicht zusehen können, ohne Abhilfe zu suchen. ...
Wir bitten daher dringend um die
Genehmigung der vorgeschlagenen Kräfte: der Patres und des Studienrates Wegener.
Die Fragebogen der Patres sind doch klar und könnten ohne Schwierigkeit
genehmigt werden, denn die Patres haben doch unter dem Nazi-Regime und durch
ihre Vertreibung viel zu leiden gehabt, und wir möchten sie wieder in ihr Amt
eingesetzt sehen. Pater Harduin besitzt das Vertrauen der Bevölkerung, es ist
uns sehr daran gelegen, in leitender Stelle einen Nicht-Parteigenossen
zu haben."
(27)
Aus Anlaß der Wiedereröffnung der
Oberschule für Jungen beehrt sich der Bürgermeister der Stadt Meschede P. Prior
Alban Buckel, P. Harduin Bießle und die klösterlichen Lehrkräfte in die Aula der
Oberschule zu einer stattfindenden Gedenkfeier einzuladen, insbesondere die
Lehrer, die für den "neuen Lehrkörper" vorgesehen waren.
Auszug aus dem Sitzungsprotokoll der
Stadtvertretung Meschede:
Punkt 8) Stellungnahme zur Rückgabe des Klosters in Meschede an den
Benediktinerorden.
"Die Stadtvertretung beschliesst einstimmig, den zwischen der Stadt Meschede und
dem Benediktinerorden abgeschlossenen Vertrag vom 2. März 1928, der durch die
Massnahmen der nationalsozialistischen Regierung am 19. März 1940 zum Ruhen
gebracht wurde, mit dem bevorstehenden Beginn des neuen Schuljahres wieder
aufleben zu lassen, mit der Massgabe, dass der Benediktinerorden die Oberschule
als Vollanstalt weiterführt. Die Auseinandersetzungsverhandlungen sollen mit dem
Benediktinerorden unter Zuziehung des Schulausschusses von der Verwaltung und
nach Abschluss der Stadtvertretung zur endgültigen Entscheidung gebracht
werden."
(28)
Mit Beginn des neuen Schuljahres übernahmen die Benediktiner von Königsmünster wieder ganz die höhere Schule für Jungen in Meschede, und Pater Harduin Bießle wurde zu ihrem Leiter ernannt. Die Eröffnungsfeier des Gymnasiums der Benediktiner in Meschede fand am 23. August 1946 um 10 Uhr in der Sauerlandhalle statt. Nach einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst übergab im Rahmen einer Feierstunde der Vertreter der Stadt Meschede die höhere Schule wieder in die Obhut des Benediktinerpriorats Königsmünster. Bürgermeister Dick führte u.a. aus, daß die Benediktinerpatres, die Vertragsbruch und Raub ihrer Heimstätte in die Verbannung getrieben hätten, nunmehr zurückgekehrt seien, um ihr Erziehungsziel wieder zu übernehmen. Es sei ihm und der Bevölkerung eine Genugtuung, ein Unrecht wiedergutzumachen. Die jungen Menschen aus ihrer geistigen und seelischen Vereinsamung herauszuführen und sie zu echten Menschen zu bilden, sei Aufgabe der Erzieher (29). Während P. Prior Alban Buckel über die bindenden Grundlagen notwendiger Jugenderziehung sprach und auf die gestaltende Kraft des Christentums bei der Erziehung zur einer christlichen Persönlichkeit abendländischer Prägung verwies, referierte P. Harduin über die aktuellen praktischen Seiten des Gymnasiums der Benediktiner. Die Anstalt werde in Zukunft aus einer Oberschule organisch in ein humanistisches Gymnasium umgeformt werden. (30)
Ich möchte diesen geschichtlichen Rückblick dazu nutzen, im Namen des Klosters all denen zu danken, die sich für die Rückübergabe der Schule an unsere Gemeinschaft einsetzten, sich mit Entschlossenheit gegen die Verleumdungskampagnen stellten und unseren Mitbrüdern das Vertrauen aussprachen. Ihr Tun ist für mich Zeugnis und Auftrag bei der Gestaltung unseres Schulalltags, der Erziehungsarbeit an den jungen, uns anvertrauten Menschen und der Vermittlung christlich-demokratischer Werte.
P.
Dr. Dominicus Meier OSB
Brief vom 29. März 1941, Tgb.-Nr. I/ 120/41, Archiv des Gymnasiums.
WLZ - Rote Erde vom 17. Februar 1944, Archiv des Gymnasiums.
Brief vom 05. Januar 1945, Archiv des Gymnasiums. Der Unterricht der Freienohler Kinder sollte durch vier nun in Freienohl lebende Lehrkräfte von Schulen aus luftgefährdeten Gebieten übernommen werden. Die Eltern hatten bereits Ende Oktober 1944 auf die Gefahren für ihre Kinder hingewiesen und um Befreiung vom Unterricht gebeten.
Archiv des Gymnasiums, Chronik 1946.
Eine Abschrift des Antrags befindet sich im Archiv der Abtei Königsmünster.
An der Oberschule waren angestellt: "4 Herren, davon befindet sich einer in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, ferner 2 Studienrätinnen, außerdem sind beschäftigt gewesen 2 abgeordnete Studienräte, 1 Assessor (in Arbeitsteilung mit der Städtischen Oberschule für Mädchen in Arnsberg), 7 Assessorinnen und 2 männliche Hilfskräfte für Musik und evangelische Religionslehre. Von den festangestellten Lehrkräften mußten ein Herr und eine Dame im Zuge der Neuordnung aus dem Dienste der Stadt Meschede entlassen werden." Antrag vom 27. Juli 1945, Zeichen: K L.I., Archiv des Gymnasiums.
Am 03. August 1945 teilte die Kanzlei des Regierungspräsidenten in Arnsberg
Landrat Ebel mit: "Bei der erheblichen Tragweite der von Ihnen dem Herrn
Oberpräsidenten gemachten Vorschläge hätten Sie Ihren Bericht durch meine Hand
leiten sollen. Schon jetzt scheint mir festzustehen, daß die Stadt Meschede
auf längere Zeit nicht in der Lage sein wird, ihre Oberschule als Vollanstalt
aus eigener Kraft zu unterhalten. Auch der Kreis Meschede wird finanziell so
stark überlastet sein, daß er einen ausreichenden Zuschuß nicht gewähren kann.
Im übrigen läßt sich aber z.Zt. die Entwicklung der Verhältnisse weder in
Meschede noch in Schmallenberg übersehen. Es muß daher m.E. zunächst
abgewartet werden, in welchem Umfange und in welcher planmäßigen Verteilung
die höheren Schulen durch die Militärregierung zugelassen werden. In diesem
Sinne habe ich zu Ihrem Bericht Stellung genommen und mir die endgültige
Äußerung vorbehalten." Brief vom 03. August 1945, I K I Nr. 306, Archiv des
Gymnasiums.
Etwa ein halbes Jahr später teilte in einem Brief vom 04. Februar 1946 der
Oberpräsident für das Höhere Schulwesen dem Schulrat in Meschede auf Nachfrage
mit, daß die Aufbauschule in Schmallenberg bereits die Genehmigung zur
Wiederaufnahme des Unterrichts erhalten habe. "Über den Wiederbeginn der
Oberschule in Meschede kann erst dann eine Entscheidung gefällt werden, wenn
die Frage des Unterhaltsträgers eindeutig geklärt ist." Brief vom 04. Februar
1946, Gen. Ref. VIII Abt. C. 3 Spez. A 1, Archiv der Abtei Königsmünster.
Archiv des Gymnasiums.
Runderlaß der Abteilung für das Höhere Schulwesen vom 26. Juli 1945, OP II 1/7 d Gen S 2, Archiv des Gymnasiums, Archivarien 1940-1946.
Archiv des Gymnasiums.
Archiv der Abtei Königsmünster.
Eine Abschrift des Briefes vom 08. Februar 1946 befindet sich im Archiv der Abtei Königsmünster. Die Vorwürfe können aus den Archiven des Klosters nicht belegt werden.
Es handelte sich um die Patres Harduin Bießle, Linus Leberle, Fidelis Friedrich, Paulus Ringwelski und Kunibert Mönig.
Archiv der Abtei Königsmünster. Bürgermeister Filthaut wurde aufgefordert, von seinen ehrenrührigen Angriffen gegen P. Prior in aller Form abzurücken. P. Prior Alban blieb der Verhandlungspartner zwischen Stadt Meschede und Kloster, auch wenn P. Harduin als Subprior und designierter Direktor der Schule in die Verhandlungen mit einbezogen wurde.
Antrag vom 19. Februar 1946, Archiv der Abtei Königsmünster. Mit gleichem Datum wurde der Antrag an die Abteilung für Höheres Schulwesen in Münster zur Kenntnis übermittelt.
Ein entsprechenden Antrag war durch die Stadt Meschede bereits im Dezember 1945 bei der Militär-Regierung gestellt worden.
Frau Studienrätin Rincklake hatte in der Zeit von August 1945 bis Januar 1946 die laufenden Geschäfte der Oberschule als kommissarische Leiterin zu erledigen.
Antrag vom 18. Februar 1946, Archiv der Abtei Königsmünster.
Im Archiv unseres Klosters befindet sich ein zweiter Brief der Stadtverwaltung
Meschede vom 19. Februar 1946, der jedoch einige Textvarianten aufweist: "Die
Stadtverwaltung Meschede überträgt dem Benediktiner-Konvent von Königsmünster
in Meschede ab s o f o r t die Oberschule für Jungen in Meschede und anerkennt
ihn damit als Schulträger, unbeschadet der in Kürze zu pflegenden
Verhandlungen über Erfüllung des Vertrages von 1928, Erledigung der
erforderlichen Formalitäten bez. der juristischen Person des
Benediktiner-Konventes Königsmünster und der Eigentumsübertragung, sowie der
Verpflichtung für die Oberstufe bis zum 1. Mai 1946 einen Zusatzvertrag mit
dem Konvent von Königsmünster - gemeint sind die z.Zt. in Königsmünster
bereits anwesenden feierlichen Professen des Konventes - zu unterzeichnen."
Der Vertragsabschuß sollte sich noch länger hinausziehen. Am 22. Februar 1946
übersandte P. Prior Alban Bürgermeister Filthaut eine schriftliche Fixierung
der bisherigen Ergebnisse um die Übernahme der Schule. Hierin war bereits der
Abschluß eines Zusatzvertrages bis zum 01. Juni 1946 ins Auge gefaßt worden.
Der endgültige Vertrag zwischen Stadt Meschede und dem Konvent von
Königsmünster konnte erst am 28. März 1952 abgeschlossen werden. Solange
sollten sich die Verhandlungen noch hinziehen.
Zur Abordnung gehörten: Bürgermeister Filthaut, Rechtsanwalt Dr. Entrup, Frau Rode, P. Harduin.
Protokoll vom 23. Februar 1946, Archiv der Abtei Königsmünster.
Brief vom 09. März 1946, Archiv der Abtei Königsmünster. Als Mitglieder des Schulausschusses der Stadt unterzeichneten: Irmgard Rode, Albert Stankowski, Chr. Busch und Wilhelm Kersting.
Brief vom 11. März 1946, Archiv der Abtei Königsmünster. Unterzeichnet ist der Antrag von Irmgard Rode, Jos. Sommer, Eugen Wigge (Amtsgerichtsrat), Franz Sanke, Vikar Grumpe (Kreisjugendpfleger), Dr. Schwerndt (Kreisschulrat), Dr. Petrasch (Kreisarzt) und Albert Jacob.
Auszug des Sitzungsprotokolls vom 12. Juli 1946, Archiv der Abtei Königsmünster.
Westfalenpost vom 27. August 1946, Archiv des Gymnasiums, Chronik 1946.