Unser Schullogo

 

Unser Schullogo zeigt ein blaues sechsspeichiges Rad mit einer goldenen Krone.

Das Rad ist hierbei ein altes Lebenssymbol mit vielen Bedeutungsdimensionen. Es kann ein Bild für unsere Schulgemeinschaft sein und symbolisiert das vielgestaltige Leben in unserer Schule, das sich um eine gemeinsame Mitte bewegt. Die Krone weist auf die Abtei Königsmünster hin und macht deutlich, dass wir uns als eine benediktinische Schule verstehen. 

 

Die Entstehung unseres Schullogos ist eng in Verbindung zu sehen mit den vermehrten Kontakten der Benediktinerschulen untereinander in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

Dieser Prozess des Dialogs – zunächst im deutschsprachigen Raum, dann über Europa und schließlich über die ganze Erde hin – führte zu einer Besinnung auf gemeinsame Wurzeln und Ziele benediktinischer Erziehung. So kann man unser Logo auch verstehen als eine symbolische Darstellung des Erziehungsziels, dem wir uns auf der Grundlage eines benediktinischen Menschenbildes verpflichtet fühlen.

 

SPEICHEN

Die sechs Speichen des Rades stehen für grundlegende Spannungspole, innerhalb derer das Leben in unserer Schule gestaltet werden soll: So ist in unserer Schule die Entfaltung der einzelnen Person ebenso wichtig wie die Förderung der Gemeinschaft. Unsere Schule soll als integrative Schule der Ganzheitlichkeit des Menschen Rechnung tragen und als Schule der Offenheit jene Weite des Herzens ermöglichen, von der in unserem Wahlspruch „dilatato corde“ die Rede ist. Wir wollen eine Schule sein, die der Welt zugewandt ist, dabei aber auch über die Welt hinaus auf Gott verweist. – Dabei soll die Spannung zwischen den gegenüberligenden Speichen des Rades nicht aufgelöst werden in ein einfaches „entweder-oder“. Benedikt hält vielmehr das „et“ (= und) für wichtig, was freilich auch bedeuten kann, dass zu bestimmten Zeiten und Orten die ganze Last mehr auf einer Speiche ruhen kann, während der andere Speichenpol vorübergehend entlastet ist. So bleibt die Spannung zwischen den Polen erhalten. Zur Entscheidung, welcher von den Spannungspolen hier und jetzt „dran“ ist, hilft die benediktinischen Tugend der „discretio“, der maßvollen Entscheidungsfähigkeit.

 

MITTE

Eine der tiefsten Anregungen, die uns das Rad‑Symbol zukommen lässt, ist der Gedanke, dass das Rad eine Mitte hat, um die sich alles dreht, dass diese Mitte wesentlich zum Rad gehört, aber einer ganz anderen Dimension angehört als das Rad selbst. Alle Teile des Rades können sich noch so schnell drehend bewegen, die Mitte bleibt in absoluter Ruhe. In der Mitte eines Tornados kann ein Kind schlafen. – Das Leben einer Schule braucht eine Mitte, die zu unserm Leben gehört und doch einer ganz anderen Dimension zuzurechnen ist. Das bedeutet zum Beispiel: Je mehr eine Schule eine Mitte hat und sich ihrer vergewissert, umso integrativer ist sie. Je integrativer eine Schule ist, umso offener und „gastfreundlicher“ kann sie sein.

 

KRYPTOGRAMM

Das Rad kann uns auch die christliche Botschaft überbringen. Seit alters her ist das sechsspeichige Rad ein christliches Kryptogramm, eine Art Geheimzeichen (wie z.B. auch der Fisch). Aus den sechs Speichen können die griechischen Buchstaben Iota, Chi und Kappa gelesen werden. Dies sind die Anfangsbuchstaben einer der ältesten christlichen Bekenntnisformeln, die uns als Schluss des alten Christushymnus im Philipperbrief überliefert ist und die übersetzt lautet: „Jesus ist der Christus, ist der Herr“ (Phil 2,11).

 

KRONE

Die Krone in unserm Logo wurde aus dem alten Schulsiegel übernommen: sie weist – wie bereits oben gesagt – auf die Abtei Königsmünster hin. Man kann darin aber auch noch etwas anderes sehen: Die Bibel nennt die Menschen „coronati“ (= Gekrönte), die das Ziel ihres Lebens erreicht haben, die in Gemeinschaft mit den anderen Menschen sich selbst und die Mitte ihres Lebens gefunden haben. Die Krone wäre dann eine Zielangabe für all unser Tun im Leben der Schule. Ein Ziel zu haben, bedeutet Zukunft zu haben und in Bewegung zu sein.

 

Genaueres und mehr zu unserem Logo ist nachzulesen in dem Artikel „Das neue und die alten Siegel unserer Schule“ unseres ehemaligen Schulleiters P.Michael Hermes OSB im Rundbrief 2000, aus dem auch einige Auszüge im obigen Text - ohne ausdrückliche Kennzeichnung als Zitat - übernommen sind.

 

Peter Schlomberg