Andorra
von Max Frisch
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Theaterfreunde!
Hier sind die Informationen zu dem Stück:
Andorra
Max Frisch schrieb nach dem zweiten
Weltkrieg eine kurze Skizze in sein „Tagebuch 1946-1949', die „Der andorranische
Jude' heißt. Diese Skizze enthält die Hauptpunkte der Handlung von „Andorra'.
Hier formulierte Frisch einen zentralen Gedanken, der sein Werk durchzieht: „Du
sollst dir kein Bildnis machen, heißt es, von Gott. Es dürfte auch in diesem
Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfaßbar
ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast
ohne Unterlaß wieder begehen - Ausgenommen wenn wir lieben."
„Du sollst dir kein Bildnis mache« - dieses Grundthema beschäftigt Max Frisch
auch in seinem Stück „Andorra". In 12 Bildern führt er am Beispiel des
vermeintlichen Judenkindes Andri die tödliche Wirkung von Lüge, Vorurteil,
Gleichgültigkeit und Selbstgerechtigkeit der Menschen vor Augen.
Can ist Lehrer in dem fiktiven Staat Andorra. Nachdem er mit einer Frau aus dem
faschistischen Nachbarstaat der 'Schwarzen" ein uneheliches Kind gezeugt hat,
befürchtet er, von seinen Mitbürgern verachtet zu werden. Deshalb gibt er vor,
es handele sich um ein Judenkind, das er vor den „Schwarzen" in Schutz genommen
habe. Andri wächst in Andorra auf, aber überall begegnet er den Vorurteilen der
Menschen, die in ihm ihre Klischeevorstellungen bestätigt finden. Andri
übernimmt schließlich das Bild, das seine Mitmenschen sich von ihm machen.
Selbst als der Pater ihm schließlich sagt, wer er wirklich ist, kann dieser sich
inzwischen nicht mehr vorstellen, ein Andorraner zu sein und beharrt auf der
falschen Identität.
Alle Hoffnungen Andris gehen in dem Geflecht von Lüge, Vorurteil und
Selbstgerechtigkeit seiner Mitmenschen zugrunde. So glaubt Andri, als
vermeintliches Adoptivkind seine tatsächliche Halbschwester Barblin heiraten zu
können und kann nicht verstehen, warum der Lehrer ihm dies verwehrt. Auch als
mit der „Senora" Andris leibliche Mutter auftaucht, verkehrt sich Andris
Sehnsucht nach menschlicher Nähe schnell in ihr Gegenteil. Nach dem Einmarsch
der ,,Schwarzen" in Andorra gipfelt das Stück in der Suche nach einem Juden
unter den Andorranern (Judenschau'), um einen Schuldigen für den Mord an der
Senora zu finden.
„Andorra ist der Name für ein Modell' (Max Frisch)
Max Frisch (1911 -1991)
Max Frisch gehört mit Friedrich Dürrenmatt zu den bekanntesten modernen Schweizer Autoren. Zu seinen bekanntesten Werken, die auch in der Schule viel gelesen und besprochen werden, gehören der Roman „Homo Faber (auch verfilmt) und die die Dramen Andorra' und „Biedermann und die Brandstifter. Bemerkenswert sind auch Frischs literarische „Tagebücher, die in ihrer speziellen Form (z.B. als „Fragebogen") sehr zum Nachdenken anregen.
Peter Schlomberg
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Die Vorführungen in der Aula
Freitag, 7. Juni, um 19.30 Uhr
Montag, 10. Juni, um 19.30 Uhr,
Das Plakat zur Aufführung.
Brief an die Schülerinnen und Schüler, Eltern und Theaterfreunde
Programminformation
Die Zeitungsartikel zum Stück:
"Ausgrenzung im
Staate 'Andorra' - die Theatergruppe 'Theatiner'"
Siehe auch Zeitungsartikel der
Westfalenpost vom 07.06.2013
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"Andorra: Hoch
emotional und eindrucksvoll gespielt"
Siehe auch Zeitungsartikel der
Westfalenpost vom 11.06.2013
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Rezensionen zum Stück, geschrieben von Schülern aus der Einführungsphase
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