Für ein Jahr als assistante nach Frankreich

 

 

 

Vera Beste (Abi 07) und ihre Kolleginnen aus Japan und England

 

 

Vera Beste et une de ses classes à Valenciennes

 

Nach dem Abi wollte ich noch nicht direkt mit einem Studium beginnen. Da am Lycée Notre-Dame in Valenciennes (Frankreich) noch eine deutsche Assistenzlehrerin für dieses Schuljahr gesucht wurde, bekam ich das Angebot, für ein Jahr als assistante nach Frankreich zu gehen. Ich sollte dort in der Schule wohnen und arbeiten. Dieses Angebot nahm ich an, weil ich so mein Schulfranzösisch verbessern wollte und so ein Jahr im Ausland sicherlich noch mehr Erfahrungen mit sich bringt…

Im September bin ich also hier angekommen und es war schon ein komisches Gefühl, ganz alleine in einem fremden Land zu sein. Zum Glück war ich dann doch nicht so ganz einsam: Zusammen mit mir wohnen eine Japanerin und eine Engländerin, die genau wie ich als assistante hier sind. Wir haben uns sofort gut verstanden, so dass man immer jemand fragen konnte, wenn man irgend etwas organisieren musste. Das hat vieles leichter gemacht, gerade zu Beginn unserer Zeit hier in Frankreich. Von Anfang an lief die Unterhaltung auf französisch und schnell war es ganz normal, den ganzen Tag französisch zu reden.
Dabei ist das vorher meine größte Sorge gewesen: Die Verständigung. Doch die Sprache hat mir während meiner bisherigen Frankreich-Zeit noch keine wirklichen Probleme bereitet.

Nach einer Woche Eingewöhnungszeit konnte ich mit meiner Arbeit beginnen. Meine Aufgabe besteht darin, hier - also am Lycée und am Collège - Deutschunterricht zu geben.
Ich unterrichte also alle Altersstufen. Sogar für Erwachsene gibt es einen Deutschkurs am Collège.
Weil ich natürlich keine ausgebildete Lehrerin bin, unterscheidet sich mein Unterricht etwas von dem der anderen Lehrer.
Am Collège gibt es deshalb einen Deutschclub für die jüngeren Schüler. Dort mache ich Spiele mit den Schülern, erzähle ihnen etwas über deutsche Bräuche usw.
Mit den älteren Schülern schaue ich deutsche Filme, höre deutsche Lieder oder lese Kurzgeschichten, um anschließend darüber zu diskutieren.
Zuerst ist es gar nicht so leicht, den Unterricht vorzubereiten und dann ganz alleine vor den Schülern zu stehen. An diesen „Rollentausch“ (bis vor wenigen Monaten war ich ja selber noch Schülerin) muss man sich erst gewöhnen. Es ist schon etwas anderes, den Unterricht zu geben, als nur dem Lehrer zuzuhören und man versteht schnell, welche Probleme man als Lehrer manchmal hat, die Schüler zu motivieren. Gerade wenn die Schüler nur ein oder zwei Jahre jünger sind als ich, ist das nicht immer einfach.
Trotzdem gefällt mir die Arbeit hier und ich bin froh, dass ich mich für dieses Jahr in Frankreich entschieden habe.

Außerdem habe ich als assistante viel weniger Unterricht als die anderen Lehrer und darf oft an Ausflügen der Schule teilnehmen (z.B. nach Versailles). Manchmal werden wir auch von Lehrern zum Essen eingeladen. Dabei lernen wir die französische Kultur und Mentalität auch „aktiv“ kennen.
Bis zum Ende des Schuljahres (bis Juni 2008) bleibe ich noch in Frankreich. Auch wenn es mir hier sehr gut gefällt, fahre ich in den Schulferien doch auch immer mal wieder gerne zurück nach Deutschland.
 

 

Vera Beste, Abi 2007
 

 

 

 

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