Ein Trimester an der Glenstal Abbey School

 

 

 

 

Noch einen letzten Kaffee mit unseren Eltern am Flughafencafé und dann durch den Sicherheitsbereich und unser Abenteuer Irland beginnt. Nach zweistündigem Flug und Ankunft in Shannon wurden wir von unseren Gasteltern empfangen. Unser erster Schock waren die links fahrenden Autos, weil wir Angst hatten, dass wir mit einem Wagen zusammenprallten. Bei unserer Ankunft in Glenstal Abbey konnten wir uns kaum vorstellen, die nächsten acht Wochen hier zu leben. Ein Zimmer mit acht Jungen zu teilen war für uns eine ganz neue Erfahrung. Die Zimmer waren sehr schlicht gehalten und nicht sehr komfortabel. Aber: That’s part of the experience.

 

Da sehr viel Sport in Glenstal betrieben wird, freuten wir uns auf eine Partie Fußball, doch wir wurden enttäuscht. Es flogen überall nur übergroße Eier durch die Luft. Rugby, Irlands Volkssport, war hier genauso wichtig wie Schule. Man definierte sich über seine Skills im Rugby.
Unser Tag fing entspannt mit lautem Wecken um 8.00 Uhr an, aber in der Regel stand man erst um halb neun auf und ging zum Frühstück. Dort erwartete uns gebratene Blutwurst; allerdings konnte man auch beans on toast essen. Gott sei Dank gab es in Glenstal keine Schuluniform. Besonders erstaunt waren wir über die Belastbarkeit der Lehrer, gegen einige Jungs in Glenstal sind wir die reinsten Musterschüler.

Nachmittags stand Sport auf dem Programm, entweder Fußball oder wir waren in der Sporthalle. Herr Klens hatte mit uns um einen Kasten Bier gewettet, dass wir es nicht schaffen würden, in die erste Rugbymannschaft aufgenommen zu werden. So trauten wir uns es erst gar nicht beim Rugby mitzutrainieren, geschweige denn mitzuspielen, da die Spieler fast alle 1,90 m groß waren und 100 kg wogen. Von Zimperlichkeit keine Rede.

 

 

Steffen Keseberg und Jonas Drüppel

 

Abends waren Wasserschlachten und Kiwischlachten zwischen den Dorms (Schlafräumen) angesagt. Nur die study times (Zeiten, in denen gelernt werden musste) waren für uns ungewohnt. Mindestens drei Stunden am Tag musste ohne einen Ton zu sagen gelernt werden. Doch auch daran gewöhnten wir uns schnell.

 

Von unseren acht Wochen in Irland waren wir vier Tage am Atlantik (Ring of Kerry, Cliffs of Moher) und eine Woche in Dublin. Beides für uns atemberaubende Eindrücke. Außerdem unternahmen wir verschiedene Tagesausflüge mit unseren Gastfamilien (Cork, Limerick).

 

Glenstal Abbey ist aufgrund der architektonischen Schönheit und der langen Tradition ein Touristenmagnet. Jeden Sonntag mussten wir mit Anzug und Krawatte in die Kirche und durften zum ersten Mal einen Gottesdienst in englischer Sprache erleben. Zu Beginn fiel es uns schwer zu folgen, doch unser Englisch verbesserte sich von Woche zu Woche, sodass wir sehr schnell das meiste verstanden haben.

 

Insgesamt können wir sagen, dass wir eine sehr schöne Zeit in Irland hatten und uns bestens mit unseren irischen Mitschülern verstanden haben. Es war sehr interessant und wichtig für uns, einmal an einem Internatsleben teilzunehmen. Wir können nur allen empfehlen, sich für einen solchen Austausch zu bewerben.

 

Steffen Keseberg und Jonas Drüppel, 2007

 

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