Unsere Schulmensa |
Wieder Unterricht am
Samstag! Ein Beitrag zur Füllung des Sommerlochs 2007 in den Medien?
G 8 – nicht die große Politik, sondern ein Kürzel im Sprachgebrauch des
Schulalltags: Abitur nach 8 gymnasialen Jahren. Die Klassenstufen 5, 6 und 7
sind auf ihrem Weg zum Abitur nach 8 Jahren: 2013, 2014 und 2015. Die Verkürzung
der Schulzeit um ein Schuljahr führt zu einer Vermehrung der Unterrichtszeit für
die Klassen 5 bis 9. Es werden allerdings nur ein Drittel der gestrichenen
Wochenstunden auf die Klasen 5 bis 9 umgeschichtet. Die weiteren Stunden werden
gestrichen.
Und was hat das mit unserer Mensa zu tun?
Der Unterricht muss in den Nachmittag hinein ausgedehnt werden. Im Schuljahr
2007/2008 stellt sich die Situation folgendermaßen dar:
Klasse |
5a |
5b |
6a |
6b |
7a |
7b |
8a |
8b |
9a |
9b |
10a |
10b |
Wochenstunden |
31 |
31 |
32 |
32 |
34 |
34 |
29 |
29 |
32 |
32 |
32 |
32 |
Übermittag |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
2 |
0 |
0 |
(1) |
1 |
(1) |
(1) |
An vier Tagen der Woche sind Klassen zur Mittagszeit in der Schule, etwa 270 Schülerinnen und Schüler. Das sind durchschnittlich 70 (in diesem Halbjahr) an vier Tagen. Für die Klassen 9 a, 10 a und 10 b würde sich ebenfalls eine entsprechende Organisation anbieten. Die Stufe 10 hat an zwei Tagen je eine siebte Stunde, von 7,30 Uhr bis 13.25 Uhr mit insgesamt nur 50 Minuten Pausenzeit! Der Unterricht der Stufen 11, 12 und 13 geht traditionell, d.h. schon immer in den Nachmittag hinein. Zur Zeit besuchen etwa 300 Schüler/innen die Oberstufe.
Die Notwendigkeit unserer Mensa ist also begründet. Die Nutzung wird in den
beiden kommenden Schuljahren deutlich steigen.
Der Schulträger, die Abtei, hat zum Jahreswechsel 2005/2006, also vor knapp zwei
Jahren, die Räume und die küchentechnische Ausstattung im Rahmen des Möglichen
weiter auf- und ausgebaut. Dieser Rahmen kann zur Zeit nicht überschritten
werden! Der Blick auf die technische und räumliche Seite ist notwendig, er zeigt
aber nur einen Aspekt. Ohne Engagement und Können geht es nicht.
Wie schon über verschiedene Kanäle zu verschiedenen Zeiten häufig berichtet
wurde, will der Schulträger den Betrieb kostenneutral führen. Zwei bewährte
Mitarbeiterinnen, Frau Marlies Schörmann und Frau Inge Schirp, stehen im Dienst
der Abtei. Sie werden durch zahlreiche ehrenamtlich arbeitende Mütter
unterstützt. Der Umfang dieser ehrenamtlichen Tätigkeit musste, bedingt durch
die Verdichtungen, den Andrang der Schülerinnen und Schüler zur Mittagszeit, um
eine Schicht erweitert werden. Und hier zeigt sich das Problem: Die verlässliche
und kompetente Besetzung der Dienste durch ehrenamtliche Kräfte stößt oft an die
Grenzen. Zur Zeit organisieren sich die helfenden Mütter durch sogenannte
„Tagesmütter“. Eine Mutter organisiert ihr Team für je einen Tag der Woche und
stellt den Dienstplan für die kommenden Wochen auf.
Eine weitere Beanspruchung der Mensa durch weiter steigende Kunden-, Gästezahlen
kann die Leistungsfähigkeit übersteigen.
Bis auf weiteres muss dieser Engpass durch die Verbesserung auf der
Personalseite einerseits und auf der schulorganisatorischen Seite (Stundenplan,
Pausenzeiten) andererseits gemeistert werden.
Ich bin davon überzeugt: Es wird gut gelingen.
Dr. Berthold Schlüter
Vom guten Gelingen ist auch die Besatzung der Schulmensa überzeugt. Schließlich ist das Konzept über viele Jahre gewachsen und gereift. Aus den Kinderschuhen sind wir schon lange heraus und kurz davor, uns als Profis zu bezeichnen. Von den Mitstreitern aus der Anfängerzeit gibt es nur noch wenige Mütter, doch rücken zum Glück immer wieder neue nach.
Der Ablauf und die Anforderungen haben ein hohes Niveau erreicht. Neben Frau Schörmann oder Frau Schirp braucht die Schulmensa jeden Tag drei Mütter. Die Vormittagsschicht von 9.00 – 12.00 Uhr ist beliebt bei den Müttern, die noch Kinder außerhalb des Gymnasiums, also Kindergarten oder Grundschule zu versorgen haben. Die nächste Mutter hilft von 11.30 bis 13.30 Uhr und die letzte Schicht beginnt um 12.00 Uhr und hört spätestens um 15.00 Uhr auf. Diese Zeitüberschreitungen sind notwendig, um dem Andrang gerecht zu werden.
Meistens ist man schon vor 15.00 Uhr fertig und raus. Zur Belohnung gibt es für die fleißigen Mütter ein Mittagessen gratis. Die Frequentierung steht in direktem Zusammenhang mit dem Stundenplan. Haben am Nachmittag viele Klassen Unterricht, kommen viele Kinder zum Essen.
An manchen Tagen gehen über 40 Menüs, fast 60 Nudelgerichte und knapp 100 Hamburger über den Tisch. Die Hamburger wechseln sich wochenweise mit hot dogs ab und die Nudelgerichte haben verschiedene Soßen. Daneben sind im Angebot Pizzazungen, verschiedene Baguettes und Schinkentaler, Obst und Nuss-Ecken. Vormittags gibt es belegte Brötchen – Kochschinken, Salami oder Käse, Donuts – sehr beliebt, Schokobrötchen, Körnerbrötchen, Käsebrötchen oder ganz normale Brötchen für 0,20 €.
Ein Getränkekühlschrank steht zur Verfügung und im Sommer ab Mittag die begehrte Eistruhe. Ein ganz besonderer Luxus ist unser Kaffeeautomat, der nicht nur sehr schmackhaften Kaffee zaubert, sondern auch Kakao – der Renner unter den Schülern – und Espresso – mein spezieller Favorit – und Latte Macchiato oder Milchkaffee.
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Ihr seht, wir haben uns gemausert! Diese Entwicklung war nur möglich, weil die Klosterküche sich darauf eingelassen hat, ohne das Kloster gäbe es keine Schulmensa. Außerdem hat Herr Dr. Schlüter uns all die Jahre begleitet, er hat immer ein offenes Ohr und mit all unseren „Problemen“ nimmt er uns ernst und unterstützt uns mit Lösungsvorschlägen. Man kann sagen, die Schulmensa funktioniert nicht nur, weil die Organisation stimmt, sondern sie hat Ziehväter und Ziehmütter, die ihr Herz mit eingebracht haben. Es ist kein oberflächliches Dienstableisten, es gehört mehr dazu und das haben wir und geben es weiter. |
Ina Hipp