Was werden sollte und nicht wurde

Zum Beginn der Baugeschichte unseres Gymnasiums

 

 

 

 

Wer heute von der Pulverturmstrasse in die Klosterstrasse abbiegt, um die Abtei Königsmünster zu besuchen, dessen Blick öffnet sich auf eine Vielzahl von Gebäudeelementen in unterschiedlichen Baustilen. Vor allem die zuerst in den Blickfang genommenen Gebäude des Gymnasiums sprechen eine beredte Sprache von wandelbarem Stil und bleibender Funktionalität, von großzügigem Entwurf und notwendigen Begrenzungen. Mit dem diesjährigen Rundbrief möchte ich das Projekt eines Schulneubaus auf dem Dünnefeld nachskizzieren und die verschiedenen Phasen einer langwierigen Planung darstellen.

Die Klostergemeinschaft von Königsmünster übernahm auf Grund eines mit der Stadt Meschede im Jahre 1928 abgeschlossenen Vertrages die fünftklassige Rektoratsschule der Stadt im Jahre 1934. (1) Sie führte diese Schule, bis ihnen im Jahre 1940 ihre Weiterführung durch die nationalsozialistische Regierung untersagt wurde. Die Stadt Meschede, die wieder die Schule in ihre Trägerschaft übernahm, baute sie während der folgenden Jahre allmählich zu einer Vollanstalt aus. Nach der Rückkehr der Mönche im Jahre 1945 aus der Verbannung begannen schon bald Verhandlungen mit den Stadtvertretern über die erneute Übergabe der Schule - nun als Vollanstalt - an die Gemeinschaft der Benediktiner und damit eine Anknüpfung an den Vertrag, der die Benediktiner im Jahre 1928 nach Meschede holte und ihr die bisher städtische Rektoratsschule übertragen hatte. Während die Schule bereits im August 1946 mit acht Klassen und dazu zwei Sonderkursen eröffnet werden konnte, dauerte der Vertragsabschluß mit der Stadt Meschede noch sechs Jahre. (2)

Um so erfreulicher war es, dass der Zustrom von Schülern zu unserem Gymnasium stetig größer wurde, wie die Statistik der amtlichen Schuldaten für die ersten zehn Jahre des Gymnasiums zeigt: (3).

 

Statistik der Schülerzahlen von 1947 bis 1956

 

Jahr:

Gesamtzahl: männlich: weiblich: kath.: evgl.: andersgl.:
1947 395 384 11 350 44 1
1948 414 405 9 363 50 1
1949 383 380 3 324 59 -
1950 keine Angaben(4)
1951 368 359 8 306 62 -
1952 358 351 7 285 73 -
1953:(5) 376 372 4 312 64 -
1953:(6) 411 409 2 345 66 -
1954 432 432 - 369 63 -
1955 457 457 - 385 72 -
1956 470 470 - 398 72 -

 

 

Auf Grund der beengten Verhältnisse entschied man sich zum Schichtunterricht am Vormittag und Nachmittag und schließlich zur Anmietung bzw. späterem Kauf einer Baracke. Ab Ostern 1954 musste sogar je eine Klasse in der neuerrichteten Kreisberufsschule und ab Ostern 1955 eine in der Emhildis-Volksschule um Asyl bitten. Wenn die Kriegsschäden am Schulgebäude als nicht schwerwiegend eingestuft wurden, so war der Zustand des Rektoratsschulgebäudes nicht der beste, der der zusätzlich aufgestellten Barackenräume eher primitiv. Die Archivalien der damaligen Zeit sprechen dazu eine beredte Sprache und dokumentieren den Willen der Klostergemeinschaft, den "primitiven" und beengten Zustand möglich bald zu beenden. (7) Ein Gesamteindruck der Verhältnisse und in die Fragen eines finanzierbaren Schulneubaus durch die Klostergemeinschaft gibt ein Brief von P. Harduin Bießle als Schulleiter an den Ministerialdirigenten Bergmann in Düsseldorf:

 

"Bis heute ist das Gymnasium in dem alten Rektoratsschulgebäude der Stadt untergebracht, das dem Kloster mietweise bis zur Erstellung eines Neubaues auf dem Klostergelände zur Verfügung gestellt ist. Begreiflicherweise reicht der Raum, der ursprünglich 5 Klassen diente, für die Vollanstalt, die heute 11 Klassen zählt, bei weitem nicht aus. So musste man eine Schulbaracke errichten, in der fast die Hälfte der Schüler des Gymnasiums untergebracht ist. Im Sommer leiden die Schüler in diesen primitiven Barackenräumen unter der Hitze, im Winter unter der Kälte. Die Schüler, die am weitesten vom Ofen wegsitzen, können es vor Kälte nicht aushalten, während die in der Nähe des Ofens vor Hitze vergehen, so dass man sich schon damit behalf, die Schüler während des Unterrichts die Plätze wechseln zu lassen. Die Räume im alten Schulgebäude sind ebenfalls z.T. ungeeignet, da sie zu klein oder zu niedrig sind, wie das Klassenzimmer unter dem Dach, oder zu gross, wie die Aula, die auch als Klassenzimmer benutzt werden muss. Dass unter diesen Umständen in allernächster Zeit Abhilfe geschaffen werden muss, wenn man sich nicht an unserer Jugend versündigen will, ist klar.

Dass diese Abhilfe nicht nur im Interesse des Schulträgers liegt, sondern ein Anliegen der breiten Öffentlichkeit ist, ist aus folgenden Tatsachen zu ersehen: von den 400 Schülern, die unser Gymnasium besuchen, wohnen nur 40 in dem von dem Benediktinerkloster betreuten Internat. Etwa 130 Schüler sind aus der Stadt Meschede, der grösste Teil von über 200 Schülern kommt aus den Gemeinden des Kreises Meschede. Das Gymnasium der Benediktiner ist die einzige 9-klassige höhere Schule in Stadt und Kreis Meschede. Sie konnte in den letzten Jahren jeweils 20 bis 25 Abiturienten verzeichnen, eine Zahl, die weit über der Abiturientenzahl der Städte Arnsberg und Neheim liegt. Ausser unserer Schule gibt es nur noch die 30 km weiter südlich gelegene staatliche Aufbauschule in Schmallenberg. So kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass ein öffentliches Interesse an der Erstellung eines Schulgebäudes für das Gymnasium in Meschede besteht, genau so gut, wie für jede Volksschule, jede Berufsschule und jede öffentliche mittlere oder höhere Schule. Es sind doch die Kinder des gleichen Volkes, um die es hier geht, wie bei den eben genannten Schulen.

Man wird mit Recht die Frage stellen: Was tun denn Stadt und Kreis Meschede in dieser Sache, wenn es sich um die Schüler aus der Stadt Meschede und den Gemeinden des Kreises Meschede handelt? Der Kreis hat bereits zu verstehen gegeben, dass er bereit ist, einen entsprechenden Bauzuschuss zu geben. Da er jedoch finanziell durch den Neubau der Kreisberufsschule und andere Objekte stark beansprucht ist, kann dieser Bauzuschuss für das Gymnasium nicht sehr hoch sein. Die Stadt Meschede will gleichfalls einen Zuschuss für den Neubau des Gymnasiums geben. Da sie aber durch mehrere Luftangriffe schwer zerstört ist, hat sie noch eine Reihe wichtiger Bauten aufzuführen, wie z.B. das Rathaus. Z. Zt. ist sie mit dem Bau einer Volksschule und des Schlachthauses belastet. Auch der Bau der ev. Volksschule soll in allernächster Zeit erfolgen. Unter diesen Umständen kann auch der Zuschuss der Stadt Meschede nicht in der erwünschten Höhe gegeben werden. Sie kann auch darauf hinweisen, dass sie vertragsgemäss dem Benediktinerkloster als Gegenleistung für die Führung der 5-klassigen Rektoratsschule bereits ein Gelände von über 40 Morgen übergeben hat und dadurch die Gründung des Klosters in Meschede überhaupt ermöglichte. Allerdings muss dazu bemerkt werden, dass der Neubau nicht so dringend wäre, wenn das Kloster nicht statt der 5-klassigen Schule eine Vollanstalt führen müsste. Auch muss der Neubau bedeutend grösser und somit kostspieliger aufgeführt werden, nachdem es sich um eine Vollanstalt handelt.

Wenn ich zusammenfasse, was an Voraussetzungen für die Errichtung eines Neubaues des Gymnasiums von hier aus gegeben ist, so kann man sagen:

1.) Der Bauplatz für die Schule steht zur Verfügung, ebenso das notwendige Gelände für einen grossen Schulhof und Sportplatz.

2.) Von dem zu errichtenden Neubau ist das Kellergeschoß bereits vom Kloster errichtet worden, wodurch ein nicht unerheblicher Teil der Baukosten entfällt.

3.) Stadt und Kreis Meschede werden sich mit entsprechendem Zuschuss am Neubau beteiligen.

4.) Der Stadt obliegt ausserdem vertragsgemäss die kostenlose Lieferung des Bauholzes (Dachstuhl).

5.) Auch dem Kloster als Schulträger steht für den Neubau ein Grundstock an Kapital zur Verfügung.

Trotz all dieser Voraussetzungen könnte es das Kloster nicht wagen, den Bau des Gymnasiums zu beginnen, der nach beiläufiger Schätzung noch auf etwas 700.000 DM zu stehen kommt, wenn wir nicht von seiten des Landes Hilfe erhalten." (8)

Innerklösterlich griff man zunächst für das Projekt eines Schulneubaus und der damit verbundenen Konviktgebäude auf den vor dem Krieg erstellten Plan einer Klosteranlage mit Kirche und Gymnasialschulanlage zurück. Im Jahre 1930 war der Architekt Franz Schneider, aus einem vom Kloster ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung eines Gesamtbebauungsplanes für die Errichtung eines Klosters, als Preisträger hervorgegangen. (9) In diesem Preisausschreiben war die Bebauung der neuen Klosteranlage mit Kirche und Gymnasialschulanlage auf dem in Meschede gelegenen Grundbesitz in Auftrag gegeben worden. Auf Grund der Ausschreibung erhielt der Architekt Franz Schneider den Auftrag zur Durchführung des Projektes auf dem Dünnefeld. Der Entwurf des Architekten war symmetrisch aufgebaut. Eine Kirche bildete den Mittelpunkt. Zu beiden Seiten waren flankierend zwei große Gebäudetrakte angeordnet. Die übrigen Gebäude waren dahinter in einem großen Karree vorgeschlagen.

 

 

Von diesem Gesamtprojekt ist vor der Vertreibung der Mönche aus Meschede und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nur der rechte Gebäudetrakt im Jahre 1932 erstellt worden.

Auf diese Pläne wurde nun zurückgegriffen. Es war der Wunsch der Gemeinschaft, dass bei den neuen Bauvorhaben an die bestehenden Gesamtpläne des Architekten Franz Schneider wieder angeknüpft wurde, um eine Gesamtansicht von Kloster- und Schulgebäude herzustellen. Hierbei sollte vor allem der in seiner Grundplanung des Wettbewerbsentwurfs angeordnete symmetrische Aufbau, welcher mit dem rechten Bautrakt bereits vorhanden war, für das gesamte Projekt maßgebend sei. Geplant war als erstes, den Bau einer Krypta zu errichten, welcher als Notbehelf anstelle der später vorgesehenen Kirche gebaut werden sollte. Als zweites dann die Errichtung einer Klosterkirche und abschließend der Bau des Gymnasiums mit entsprechenden Konviktsgebäuden.

Da sich der Zustand der Schulgebäude in der Steinstrasse trotz aller Reparaturen verschlechterte, entschloss man sich, von den ersten Plänen abzuweichen und die zu bauende Krypta nicht an der Stelle zu errichten, wo später die Kirche stehen sollte, sondern als Grundlage des linken Gebäudetraktes, um die Symmetrie des Gesamtplanes zu verwirklichen. Der Kryptabau wurde von Herrn Franz Schneider und seinem Sohn Paul Schneider-Esleben geplant und durchgeführt.

 

 

Bereits während der Durchführung des Baues entstand der Plan, den Neubau des Klassentraktes des Gymnasiums auf die nun vorhandene Konstruktion des Kryptabaues zu errichten. Die Krypta hatte als unterirdischer Bau eine Frontalmessung von rund 30 Metern, bei einer Bautiefe von 15 Metern. Auf diese Flächenausdehnung sollte der Klassenbau des Gymnasiums aufgestockt werden, d.h. mit drei Geschossen: Erdgeschoss, I. und II. Obergeschoss und einem ausgebauten Dachgeschoss projektiert, und zwar so, dass sämtliche Klassen nach Süden, d.h. zur Stadt hin, angeordnet würden. Durch die vorhandene Bautiefe von 15 Metern verblieb nach rückwärts an der Nordfront nach Anlegung eines Mittelflurs in einer Breite von 2,25 Metern noch eine Raumtiefe von 5 Metern. In diese Raumtiefe plante der Architekt im Erdgeschoss, im I. Obergeschoss und im II. Obergeschoss die Räume für Physik mit Vorbereitungsraum, Erdkunde, Zeichensaal, Kartenraum, Bücherei, Biologie und die anschließenden Sammlungen, sowie Nebenräume, Toilettenanlagen etc. Durch den Aufbau auf die vorhandene Krypta war so zwangsläufig eine Grundrissanlage mit einem Mittelflur entstanden, der jeweils an den Kopfenden durch die dort angeordneten Treppenhäuser direkte Beleuchtung und Belüftung erhielt. In dem ausgebauten Dachgeschoss waren noch kleine Räumlichkeiten für schulische Zwecke vorgesehen. Für Turnhalle und Aula war links rückwärts in einem Abstand von ca. 14 Metern ein besonderer Bautrakt vorgesehen, welcher durch einen geschlossenen Gang mit dem Klassenbau auf der Krypta verbunden werden sollte. Praktisch ist durch diese Anordnung eine sogenannte "zweihüftige Schule" entstanden.

Über diesen Begriff sollte es in den Jahren von 1948 bis 1955 immer wieder zu Diskussionen, Streitgesprächen und Auseinandersetzungen zwischen Architekt und Bauherrn, der Klostergemeinschaft von Königsmünster, kommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man in Folge der starken Zerstörungen der Schulbauten, insbesondere in den Großstädten, versucht, den Schulbau von der alten Linie, d.h. der zweihüftigen Anlage, abzubringen und weitgehendst den modernen Anforderungen entsprechend zu gestalten, wie sie später in den "Fredeburger Richtlinien" dokumentiert wurden. Mit der Tagung der "Fredeburger Besprechungen" vom 17. bis 21. Juni 1949 begann man eigentlich erst, Unterlagen für die auszuarbeitenden Richtlinien und Empfehlungen zu beschaffen und zu bewerten.

Zu diesem Zwecke bereisten die zuständigen Regierungsstellen in den folgenden Jahren immer wieder das Ausland, um festzustellen, in welche Richtung sich das "neutrale Ausland und Amerika" während des in Europa herrschenden Krieges nach den modernen Baumöglichkeiten entwickelt hatte. Festgestellt wurde, dass man eine Zeit lang den aufgelockerten Schulbau mit mehreren erdgeschossigen Klassentrakten im Ausland den Vorzug gegeben hatte; was daraufhin auch in Deutschland versucht wurde. Aus finanziellen Gründen ging man aber schon z.B. in der Schweiz im Jahre 1952 von dieser Bauweise wieder ab und ging zur mehrgeschossigen Klassenbauweise über, wobei man nun der einhüftigen Bauweise der Klassentrakte den Vorzug gab.

Die "Fredeburger Richtlinien" für den Schulbau sind im Jahre 1949 von einem hierzu nach Fredeburg einberufenen Fachkreis von Pädagogen und Architekten in ihren Grundzügen aufgestellt und zunächst als Empfehlung für die Durchführung von Schulbauten veröffentlicht worden. Architekt Schneider-Esleben, anscheinend von den Empfehlungen angesprochen, brachte der Klosterleitung Anfang der fünfziger Jahre die neuen Richtlinien zur Kenntnis, so dass auf sein Betreiben hin der bisher eindeutige Bauauftrag des Bauherrn zur Errichtung eines zweihüftigen Schulbaus auf der vorhandenen Krypta hinterfragt und seitens des Architekten eine Voranfrage zur baufachlichen Genehmigung an die zuständige Regierungsbaubehörde gerichtet wurde, zumal durch Verhandlungen mit dem Ministerium für Kultus und Wiederaufbau ein staatlichen Zuschuss für den Bau des Gymnasiums in Höhe von 400.000 DM erwirkt worden war. Sofern das Land einen Zuschuss in solcher Höhe gewährte, prüfte das Wiederaufbauministerium laut interministerieller Absprache das Projekt. In unserem Falle befand Herr Schuldezernent Reisinger darüber, dass die Schule eher auf einem freien Gelände erbaut werden sollte, und zwar nach den Gesichtspunkten eines modernen Schulbaus. Falls die Benediktiner jedoch darauf bestünden, das Gymnasium auf den Kryptabau als zweihüftigen Bau zu errichten, würde das Land den Schulbau nicht bezuschussen, womit aber bei der klösterlichen Planung gerechnet worden war. Anfang Januar 1956 fand daher ein Lokaltermin in Meschede statt, bei der Herr Reisinger vom Wiederaufbauministerium und ein Vertreter des Kultusministeriums zugegen waren. Bei dieser Besprechung kam man, wie das Protokollbuch der Konventssitzungen unter dem 20. Januar 1956 dokumentiert, überein, vom ursprünglichen Plan des zweihüftigen Baues zugunsten des einhüftigen abzuweichen. Entscheidend dafür war die deutlich geäußerte Meinung des Wiederaufbau-Ministeriums, dass es nur einem im modernen Sinne erstellten Schulneubau einen Zuschuss gewähren könne und wolle.

Nach dieser deutlichen Ablehnung des geplanten zweihüftigen Bauobjektes durch die zuständigen Stellen des Wiederaufbauministeriums musste seitens der Beteiligten ein neues Konzept geplant und entworfen werden, und die Schüler weiterhin in der Rektoratsschule und der anschließenden Baracke unter den genannten Bedingungen unterrichtet werden.

 

 

Seniorats-Akten:

 

Sitzung 04. Februar 1954:

P. Prior Alban stellte in Aussicht, dass nun doch bald mit dem Bau begonnen werden könne, da R.P. Walter eine Unterstützung in Höhe von 158.000 DM zugesagt habe.

Sitzung 03. Januar 1957:

a) Eilbrief des Architekten, der mitteilt, dass 100.000 DM Darlehen vom Landes NRW seit 5 Monaten zur Verfügung stehen, die bis zum 30. März verfallen.

b) Firma Zimmermann, Arnsberg, oder Saarbau AG, Dortmund. Über Zimmermann sollen Erkundigungen eingeholt werden.

c) Gesamtbauvorhaben oder nur Haupttrakt. Beschluss: nur Haupttrakt.

Sitzung 04. März 1957:

Im Verlaufe des Schulneubaues, mit dem Anwachsen der Probleme und Schwierigkeiten und der Steigerung der Verantwortung möchte Rms. Vater Abt die Last nicht mehr allein tragen und nimmt daher die Bildung eines Bauausschusses vor, dem neben Rms noch R.P. Prior. R.P. Direktor Winfried und R.P. Cellerar (Gerhard) angehören.

Sitzung 29. März 1957:

Zuletzt wurde der Termin für die Grundsteinlegung des neuen Gymnasiums festgesetzt: 9. April 1957, 10.30 h.

Sitzung 13. April 1957:

Zunächst wurde die Aufnahme eines Darlehens von der Sparkasse (200.000 DM zu 7%) besprochen. Die Sitzungsteilnehmer sahen darin eine gute Gelegenheit, weiteres Baugeld zu günstigen Bedingungen zu beschaffen. Als Sicherung müssten wir bei der Sparkasse die nach und nach eintreffenden Hilfsgelder (ca. 155.000 DM) der Klöster unserer Kongregation hinterlegen.

Zum wiederholten Mal wurde dann zur Dachform des Schulneubaues Stellung genommen. Entgegen den Wünschen des Architekten (Flachdach) sprachen alle dafür, die Schule mit flachgeneigtem Dach zu bauen.

Rms. Vater Abt gab dann die Angebote für die Heizungsinstallation (Fa. Weires) und die sanitären Anlagen (Fa. Hengesbach) bekannt. Genannten Firmen sollen die Arbeiten übergeben werden.

Sitzung 29. August 1957:

Zum bevorstehenden Richtfest des neuen Gymnasium wurden noch einige Einzelheiten besprochen.

Sitzung 30. September 1957:

Im Anschluss an die erfolgreiche Sammlung von Rms. Vater Abt in Iserlohn (Pontif. Amt und Predigt) für den Schulbau war man der Meinung, dass auch die anderen Patres in ihren bekannten Gemeinden (häufige Aushilfen) in diesem Anliegen die Geberfreudigkeit des gläubigen Volkes ansprechen sollten. Großaktion sei nicht am Platze. Auch nicht zugleich für Schulbau und Kirchbau zu sammeln. Der Kirchbau sei noch nicht akut. Mit dem Sammeln zu warten, bis der Kirchbau begonnen werden kann, hieße viele Quellen, die jetzt und nachher flössen, unbenutzt liegen. - Jetzt stehen uns noch öffentliche Mittel zur Verfügung, später bei Kirchbau nicht; darum planmäßige Sammlungen erst nach dem Schulbau, jetzt nur gelegentliche.

Sitzung am 31. März 1958:

Ein häufig geäußertes Anliegen der Stadt und des Kreises kam zur Sprache auf Veranlassung einer Unterredg. zwischen Rms. Vater Abt und dem Herrn Oberkreisdirektor Dr. Ammermann. Den Behörden, die den Bau des Gymnasiums maßgeblich unterstützt haben (zusammen 800.000 DM Darlehen und Zuschuss) ist daran gelegen, die Schule auch bei höheren Gewalten ihrem Zweck zu erhalten. Sollte also der Abtei als Schulträger die Verwaltung der Schule entzogen werden, so ist sie bereit, unter Wahrung ihres Rechtes auf das Schulgebäude, dieses bei höheren Gewalten zu vermieten.

(Anm. zum Protokoll von Rms. Vater Abt: Noch kein Beschluss, sondern eine Überlegung!)

Sitzung vom 19. Januar 1959:

Rms legt dar, die Stadt Meschede sei unter Hinweis auf die 150 000 DM Darlehen für den Schulbau an das Kloster mit der Bitte herangetreten, ihr die Verfügung über das Schulgebäude in einer Erklärung zuzusichern, wenn das Kloster die Schule aus irgendeinem Grunde nicht mehr weiterführen wolle. Nach verschiedenen Überlegungen kamen wir darin überein, dass eine solche Zusicherung einer ungerechtfertigten Einschränkung unserer Handlungsfreiheit gleichkäme. Die Stadt ist gesichert durch die Vertragsklausel, dass im Falle einer freiwilligen Schließung der Schule das Kloster die Summe von 150 000 DM als Entschädigungssumme entrichten müsste.

Darauf will man die Stadtväter hinweisen, soweit sie an dieser Zusicherung interessiert sind. Unser Steuerberater, Herr Schäfer, machte überdies darauf aufmerksam, dass bei einem möglichen Verkauf des Klosters der Gesamtkomplex entwertet wird, wenn für einen Teil desselben ein Vorverkaufsrecht besteht. Zudem hat die Stadt in einigen Jahren ihr Darlehen insofern zurückgewonnen, als sie es in Form von Zuschüssen ausgegeben hätte, wenn das Gymnasium städtisch wäre.

Sitzung 23. Dezember 1962:

Rms hatte die Sitzung anberaumt, um über das Vergleichsangebot Schäfer / Dr. Bindhardt / Schneider-Esleben in Sachen Honorarforderung des Herr Architekten Prof. Schneider-Esleben zu beschließen.

(Anm. Herr Dr. Walther Bindhardt ist Fachanwalt für Steuerrecht in Düsseldorf;

Herr Ferdy Schäfer leitet ein Beratungs- und Vermittlungsbüro für wirtschaftliche und persönliche Angelegenheiten in Köln)

Durch die Vermittlung unseres Wirtschaftsberaters, Herr Ferdy Schäfer, Köln, hatte H. Schneider-Esleben in der strittigen Honorarfrage (betr. Bau des Gymnasiums), die z.Zt. bei dem von den beiden Parteien anerkannten Schiedsgutachter Herrn Gaber, Ffm., angehängig ist, den Vergleich ausgeboten:

Sch-E verzichtet auf 10. 000 DM von den noch geforderten 22.000 DM;

die Abtei zahlt noch 15.000 DM und stellt Sch-E über die rechtlichen 7.000 DM einen Spendenschein zur Verfügung.

(Anm. Verhandlungsniederschrift vom 11.12.1962 in der Kanzler von Herrn Rechtsanwalt Dr. Walther Bindhardt in Düsseldorf befindet sich im Schularchiv, Bauordner Altbau).

Rms hatte am Vormittag RP. Paulus im Krankenhaus besucht und ihn geladen, an der Sitzung teilzunehmen, da er die Sache bearbeitet habe und sich in allen Einzelheiten darin auskenne, während niemand sonst im Konvent die Dinge genügend kenne, um zu dem Angebot Stellung nehmen zu können.

Da RP Paulus gebeten hatte, an der Sitzung nicht teilnehmen zu brauchen, wurde RP Winfried und P. Gerhard beauftragt, unseren Parteigutachter, Herrn Reg.baudirektor i.R. Peter Einig, in Arnsberg aufzusuchen und seinen Rat zu hören. Mit H. Einig und unserem Rechtsanwalt in dieser Sache, Herrn RA Franz Hömberg, Meschede, wurde anschließend für den 24.12.62 eine Besprechung beim Rms in der Abtei vereinbart, über die eine ausführliche Niederschrift gemacht werden soll.

Da beide Herren übereinstimmend zu dem Vergleich rieten, wurde das Vergleichsangebot angenommen.

Anm. Zum Protokoll von Vater Abt: Die Senioren wurden einzeln um ihre Meinung befragt und stimmten dem Vergleich zu.

 

Konventsakten:

 

28. Dezember 1951:

R.P. Prior verlas und erklärte den Text des Zusatzvertrages zwischen unserem Kloster und der Stadt Meschede, der vor allem die Unterhaltung der oberen Klassen des Gymnasiums zum Inhalt hat, aber auch einige Unklarheiten des Hauptvertrages bereinigt. Der Zusatzvertrag ist von der Mescheder Stadtverwaltung einstimmig angenommen worden. Jeder Kapitular soll eine Abschrift des Zusatzvertrages erhalten, den Text studieren und, soweit notwendig, Verbesserungsvorschläge machen. Auf der nächsten Konventssitzung sollen sich die Kapitulare durch eine Abstimmung äußern, ob sie mit dem Text des Zusatzvertrages einverstanden sind oder nicht.

An die Erörterung über den Zusatzvertrag schloss sich eine Besprechung über die an unserem Gymnasium fest anzustellenden Lehrer an.

11. Januar 1952:

In Abwesenheit und im Auftrage von A.R.P. Prior berief R.P. Subprior die Konventssitzung für den 11. 1. 52 16.30 h ordnungsgemäß ein. Er verlas und besprach den Zusatzvertrag mit der Stadt Meschede und ließ eine geheime Abstimmung vornehmen. Mit acht Stimmen wurde der Zusatzvertrag vom Konvent einmütig angenommen.

28. März 1952:

... Schließlich gab ARP Prior noch seiner großen Freude und Befriedigung Ausdruck, dass eben um 15 Uhr der erneuerte Schulvertrag mit der Stadt Meschede nach sechsjährigem Zustand der Ungewissheit und der Schwebe in Harmonie und gutem Einvernehmen unterzeichnet worden sei.

24. April 1953:

... Anschließend wurde über Notwendigkeit und Möglichkeit des Schulbaues gesprochen. Es wird der Ausbau des neuen Flügels, der über der Christkönigkapelle hochgezogen werden soll, als Schule und Konvikt geplant.

11. Januar 1954:

Zunächst wurde der äußerst dringliche Bau einer Schule auf dem Klostergelände besprochen. Trotz vieler Schwierigkeiten soll unentwegt weitergearbeitet werden, den Neubau so bald als möglich in die Wege zu leiten.

24. September 1954:

Anschließend nannte R.P. Prior als dringlichen Punkt gemeinsamer Beratung den Schulneubau. Auf Grund der Besprechungen einer außerordentlichen Sitzung mit einer Reihe von Konventualen im Sommer dieses Jahres hat Herr Architekt Schneider Pläne erarbeitet, die jetzt vorliegen und zur Begutachtung ausgehängt werden sollen. Große Sorgen bereitet die Finanzierung. Ein Grundstock ist in dieser Hinsicht zwar vorhanden, doch wird man auch bei Aufnahme von Darlehen das geplante große Projekt - (Gymnasium und Konvikt mit Turnhalle u. Aula -). nicht verwirklichen können. Da der Schulneubau auch mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung sehr drängt, wurde aus dem Kapitel der Vorschlag gemacht, soviel zu bauen als zur Bewältigung des Unterrichtes unbedingt notwendig ist, und zwar so, dass man später die wünschenswerten und nützlichen Räume (Konvikt, Turnhalle, Aula etc.) anbauen kann.

27. September 1954:

... Dann wurde die Frage des Schulneubaus noch einmal angeschnitten. Es herrschte Einmütigkeit im Vorhaben erst das Gymnasium zu bauen und auf den Konviktstrakt zu verzichten. Anträge um finanzielle Unterstützung an die Behörden des Kreises und der Stadt Meschede sollen vorbereitet werden; ebenso sollen sobald Pläne und Kostenvoranschlag endgültig vorliegend, die Gesuche um Baugenehmigung bei den Behörden (in Münster und Düsseldorf) eingereicht werden.

 Anm.: Die Klammer wurden erst später eingeführt; wahrscheinlich durch P. Prior Alban.

20. Januar 1956:

Das Thema der Sitzung war der Schulneubau. A.R.P. Prior legte dar, dass man vom ursprünglichen Plan des zweihüftigen Baues zugunsten des einhüftigen abgewichen sei. Entscheidend dafür sei die Meinung des Wiederaufbau-Ministeriums gewesen, dass es nur einem im modernen Sinne erstellten Schulneubau einen Zuschuss gewähren könne und wolle.

Vor einigen Tagen fand eine Lokalbesichtigung durch Persönlichkeiten des Kultus- u. Wiederaufbauministeriums sowie der obersten Schulbehörde statt. An einer anschließenden Besprechung nahm auch Herr Oberkreisdirektor Dr. Ammermann teil. Dabei stellte sich heraus, dass die Finanzierung des Schulneubaues noch sehr in der Schwebe hängt. Der Kreis will 1/3 der notwendig Zuschusssumme von 400 000 DM zahlen, wobei die Freiwilligkeit dieses Zuschusses betont wurde. 2/3 soll die Stadt zahlen. Ein endgültiger Beschluss der Stadtväter ist jedoch bisher noch nicht bekannt.

Die Art der Auszahlung der Zuschusssumme durch das Land und auch ihre Höhe steht noch nicht fest. Der Kultusminister hat zugesagt, der Dezernent ist zurückhaltend. Bei 70 Privatschulen im Landes Nordrhein-Westfalen stünden ihm nur 300 000 DM zur Verfügung. Jedoch haben wir die Gewissheit, dass unser Schulneubau im Programm des Landes steht.

Der Zuschuss von Stadt und Kreis soll als "verlorener Zuschuss" gelten. Das Land hat sich noch nicht dazu entschieden.

03. April 1956:

An die Seniorenwahl schloss sich eine längere Besprechung über den Schulneubau an, die nicht ohne Spannungen und Meinungsverschiedenheiten verlief.

Zunächst kam R.P. Prior auf die Gerüchte zu sprechen, die in der Stadt Meschede kreisen, als ob die neue SPD-Regierung Steinhoff des Landes Nordrhein-Westfalen nichts für den Schulneubau des Klosters tun wolle. Herr Bürgermeister Dick habe ihm aber bestätigt, dass diese Gerüchte nicht als vom Kloster ausgehend angesehen werden.

Die Darlegungen P. Priors über den Schulneubau enthielten im wesentlichen folgende Gesichtspunkte:

1) Es soll noch in diesem Jahre der Rohbau des Gymnasiums nach den neuen Plänen erstellt werden. Wie dieser Bau aussehen wird, kann nicht gesagt werden, da die Pläne noch nicht vorliegen.

2) P. Prior ist entschlossen, den alten, d.h. im vergangenen Jahre entwickelten und den Behörden zur Genehmigung vorgelegten Plan aufzugeben. Die Gründe sind

a) Die Regierung verlangt heute eine bestimmte Bauweise für Schulen

b) nur wenn unter dieser Bedingung gebaut wird, kann das Kloster auf Zuschuss hoffen,

c) P. Prior persönlich hält diese Bauweise für die richtige.

Auf die Frage, ob der alte Plan noch diskutabel sei, gab P. Prior keine verneinende Antwort.

3) Die Finanzierung des Rohbaues ist gesichert:

a) aus eigenen Mitteln,

b) durch Zuschuss der Stadt,

c) durch Zuschuss des Kreises.

Der Zuschuss des Landes ist noch nicht sicher zugesagt, P. Prior hat jedoch auf Grund der Verhandlungen mit den maßgeblichen Männern der Regierung das zuversichtliche Gefühl, dass der Zuschuss gegeben wird, wenn auch in Raten auf mehrere Jahre verteilt.

27. September 1956:

Die meiste Zeit beanspruchten die Ausführungen Vater Abtes über den Stand des Schulneubaues. Die Finanzierung sei geklärt und gesichert. 400.000 DM werden Stadt und Kreis als verlorenen Zuschuss", 200.000 DM sollen wir vom Land Nordrhein-Westfalen erhalten in zwei Raten für die Zeit von zwei Jahren. Der Architekt sei der Meinung, die erste Rate habe man schon überwiesen. Oberschulrat Schmitz habe diese Meinung bestätigt und erklärt, das Geld werde erst ausgezahlt, wenn ein bestimmter Abschnitt des Baues fertiggestellt sei. Es müsse also zügig vorangearbeitet werden.

Ferner legte Vater Abt dar, dass am 21.12.56 die Angebote von zehn Firmen mit Berechnungen für jeden Bauabschnitt eingetroffen seien. Die Summen sind erschreckend hoch, weil gleichzeitig alle drei Trakte erstellt werden müssen; diese Notwendigkeit wird damit begründet, daß die Genehmigung für die drei Abschnitte insgesamt gegeben sei. Vater Abt meinte, wir wollen nur soviel ausbauen von den im Rohbau hingestellten Räumlichkeiten, als wir finanziell verkraften können.

Weiterhin verlas Vater Abt ein Gutachten des Architekten Schneider-Esleben, das u.a. eine Kritik an der Firma Zimmermann, Arnsberg, enthielt und den Vorschlag, die Saarbau A.G. Dortmund mit der Arbeit zu betreuen. Von seitens des Klosters stehen 150.000,-- zur Verfügung. Über die Verwendung dieser Summe, so sagte Rms, und die Beschaffung eines weiteren Betrages von gleicher Höhe müsse der Konvent später abstimmen.

19. März 1957:

2) Bezüglich des Schulbaues trägt Rms dem Konvent die Bildung eines Bauausschusses vor, dem außer Rms. noch P. Prior (sc. Paulus), P. Winfried u. P. Cellerar Gerhard angehören sollen.

3) Bericht über die Reise nach Münster zum Schulkollegium am 7.3. Rms war von Reg.Dir. Fitte gleichzeitig mit dem Architekten gebeten worden. Reg. Dir. Fitte schärfte nachdrücklich ein, dass bis zum 6.4. ein Bericht über den Stand des Schulbaues in Münster vorliegen muss mit Angabe des Grundes der bisherigen Verzögerungen. Die 100.000 DM des Landes NRW standen schon seit ½ Jahr zur Verfügung. Gleichzeitig wurde die weniger erfreuliche Eröffnung gemacht, dass die weiteren 100.000 DM Landesdarlehen auf die beiden folgenden Jahre verteilt würden, nicht wie ursprünglich auf 1 Jahr, und also für das kommende Jahr nur 50.000 DM Darlehen zu rechnen sei.

26. April 1957:

3) Darlehen von den Klöstern: Einer Erhöhung des für den Schulbaues aufgenommenen Darlehens von 150.000 auf 200.000 DM wurde zugestimmt (Anm. Beträge wurden von V. Abt nachträglich ergänzt).

4) Form des Daches der Schule. Die darüber entstandene Streitfrage soll durch die Stellungnahme der Zuständigen geklärt werden und ist somit der Entscheidung des Konventes entzogen.

29. April 1957:

1) Rms richtete an den Konvent die Bitte für die Finanzierung des Schulneubaues noch weitere fünfzigtausend DM zu bewilligen, da die Summe des aufzunehmenden Darlehens zweihunderttausend betrage und der Konvent erst einhundertfünfzigtausend bewillig habe. Die geheime Abstimmung ergab acht Ja-Stimmen.[einstimmig].

Vater Abt will sich bemühen, von anderen Abteien unserer Kongregation Brüder als Hilfskräfte zu gewinnen, um die Kosten der Bauarbeiten zu verringern.

14. Mai 1957:

3) Die Abteien unserer Kongregation und St. Benedikt von Fryburg (Schweiz) haben für unseren Schulneubau zum größten Teil zinslose Darlehen bewilligt.

4) Mit Brüderhilfe aus anderen Klöster ist es schlecht bestellt. Vielleicht kann uns St. Ottilien zwei Brüder zur Verfügung stellen.

03. Juni 1957:

4) Soll das Schulgebäude ein flaches Dach erhalten oder ein Satteldach? Ein Satteldach wäre dem Konvent genehmer. Doch da der Architekt ein flaches Dach will, und es dem modernen Stile gemäß ist, will man unnötigen Streitigkeiten aus dem Wege gehen und vom ästhetischen Standpunkt aus sich mit dem flachen Dach zufrieden geben.

29. Juni 1957:

4) Rev. P. Kunibert wurde als 4. Mitglied des Bauausschusses berufen, damit er sein Wissen und Können bei den in Bälde beginnenden Arbeiten an der Innengestaltung des Schulneubaues mit einsetzen kann.

30. Juli 1957:

3) Schulneubau: es müssen weitere 325.000,-- DM beschafft werden. Stadt und Kreis wollen sich wohlwollend über die Aufbringung der Summe einigen, da vom Land keine Hilfe mehr zu erwarten ist.

17. April 1958:

Ein weiterer Punkt war der Wunsch der Stadt Meschede durch ihren Bürgermeister, Herrn Dick, und den Amtsdirektor, Herrn Liese, im Falle einer Änderung der schulpolitischen Lage, ein gewisses Recht auf unser neues Schulgebäude zu besitzen. Die Stadt verlangt eine hypothekarische Sicherung (Eintragung im Grundbuch als 3. Hypothek). Ebenfalls ist auch die Kreisbehörde an einem solchen Vorgehen interessiert. Immerhin haben Stadt und Kreis durch hohe Darlehen zu günstigen Bedingungen (Stadt 460.000 DM, Kreis 340.000 DM) die Erstellung des neuen Gymnasiums erst ermöglicht. Die Meinung des Konventes ging aber dahin, sich möglichst frei zu halten von schriftlichen Versprechungen und Bindungen.

07. Juli 1958:

Rms legt dar, dass durch einen Zuschuss der Toto-Spielorganisation der Bau einer Turnhalle möglich sei. Die Summe von 75.000 DM, die sich vielleicht auf 100.000 DM erhöhen könne, müsse bis zum 15. März 1959 verbaut sein. Deshalb soll der Bau schon im kommenden Monat August in Angriff genommen werden. Der Konvent zeigt sich in geheimer Abstimmung einmütig mit diesem Vorhaben einverstanden.

24. November 1958:

Zunächst gab Rms. einen Bericht über die laufende Bautätigkeit unseres Klosters. Die Turnhalle ist im Rohbau erstellt. Der vom Lande bereitgestellte Zuschuss von 75.000 DM (weitere 25.000 sind zugesagt) sind auf Konto überwiesen und müssen bis zum 30. November verbaut werden.

Der Ausbau der Turnhalle (Inneneinrichtung) kann erst erfolgen, wenn die Gelder von der "Wiedergutmachung" fließen.

Auch der Sportplatz soll nach modernen Gesichtspunkten angelegt werden. Der Staat will dafür 90.000 DM zu Verfügung stellen. A.R.P. Prior erklärte dem Konvent die Planung.

 

P. Dr. Dominicus Meier OSB

 


 

Anmerkungen

  1. Archiv der Abtei Königsmünster.

  2. Vgl. die Protokolle der Konventssitzungen vom 28. Dezember 1951 und vom 11. Januar 1952. Am 28. März 1952 konnte P. Prior Alban in einer Konventssitzung seiner großen Freude und Befriedigung Ausdruck geben, dass soeben um 15 Uhr der erneuerte Schulvertrag mit der Stadt Meschede nach sechsjährigem Zustand der Ungewissheit und der Schwebe in Harmonie und gutem Einvernehmen unterzeichnet worden sei. Vgl. Protokollbuch der Konventssitzungen I, Archiv der Abtei Königsmünster.

  3. Schularchiv.

  4. Der Grund für die fehlenden Angaben dürfte darin liegen, dass der Berichtsstand vom 01. Juni eines Jahres auf den 01. Februar verlagert wurde.

  5. Stand 01. Februar 1953.

  6. Stand 15. Mai 1953.

  7. Die mit Erlass des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen - Abt. für höhere Schulaufsicht mit Schreiben vom 24. Mai 1947 erbetenen jährlichen Berichte der Schulleiter an die Schulaufsichtsbehörde dokumentieren den Engpass der erforderlichen Räumlichkeiten, um einen geordneten Unterricht zu ermöglichen

    1947: Das Gebäude ist reparaturbedürftig. 3 Klassen sind in einer Baracke neben dem Hauptgebäude untergebracht, so das mit Einbeziehung der kleinen Aula als Unterrichtsraum außer einem Physikzimmer noch 10 Klassenräume zur Verfügung stehen.

    1948: Der Zustand der Schulgebäude ist zwar im allgemeinen in Ordnung; sie sind jedoch für die Grosse Zahl der Schüler zu klein und entsprechen nicht den modernen Anforderungen.

    1949: Während der Sommerferien wurde eines der beiden Treppenhäuser neu gemacht, ebenso ein Klassenzimmer. Außerdem wurden sämtliche Fenster der Schule neu gestrichen. - Wie bisher mussten leider auch in diesem Jahr noch 3 Klassen in einer Baracke unterrichtet werden. Mit Wirkung vom 1. November 1950 wurde diese Baracke vom Schulträger käuflich erworben. Sie war bisher von der Schule vom Kreis Meschede gemietet. Um sie standfester zu machen und die Kälte besser abzuhalten, wurde sie vor Einbruch des Winters noch untermauert.

    1950: Noch vor Ende des Schuljahres im Laufe des Monats März musste die Schulbaracke auf der Kreiswiese, in der drei Klassen untergebracht waren, versetzt werden, da auf ihrem bisherigen Standort die Kreisberufsschule erstellt wird. Die Baracke wurde etwa 30 m von ihrem alten Standort entfernt neu aufgebaut, aber noch ein vierter Klassenraum angefügt.

  8. Brief vom 28. Januar 1954, Schularchiv.

  9. Die Unterlagen für die Ausschreibung des Gesamtbauplanes befinden sich im Archiv der Abtei Königsmünster.